Wie deine Körperhaltung deine Gefühle beeinflusst

Selbsterkenntnis Experiment; hier erfährst du wie du durch deine Körpersprache und Körperhaltung deine Gefühle beeinflussen kannst.

Wie deine Körperhaltung deine Gefühle beeinflusst
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Körper und Seele bilden eine Einheit. Das bedeutet, dass sie sich gegenseitig beeinflussen. In diesem Experiment erfährst du, wie du Gefühle ändern kannst, indem du deine Körperhaltung änderst. 

So führst du das Experiment durch:

Setze dich so hin, als wärst du total gelangweilt und müde. Nimm eine gelangweilte Körperhaltung ein, setze einen gelangweilten Gesichtsausdruck auf, atme, als wärst du völlig müde und gelangweilt.

Und nun setze dich so hin, als wärst du voller Energie, total konzentriert, völlig wach und voller Neugierde. Nimm die Körperhaltung eines total energiegeladenen Menschen ein.

Welche Selbsterkenntnis hast du gewonnen?

Wie hast du dich gefühlt, als du eine total gelangweilte Körpersprache eingenommen hast? Vermutlich gelangweilt, richtig? Und wie hast du dich gefühlt, als du eine energiegeladene Körperhaltung eingenommen hast? Du hast dich energiegeladen gefühlt, richtig?

Durch eine Änderung deiner Körpersprache kannst du dein körperliches und seelisches Befinden von einer Sekunde zur anderen verändern.

Du fühlst dich gelangweilt, wenn du eine gelangweilte Körperhaltung einnimmst. Du fühlst dich energiegeladen, wenn du die Körperhaltung eines vor Energie strotzenden Menschen einnimmst. Du ekelst dich, wenn du einen Gesichtsausdruck machst, als ob du dich ekeln würdest.

Welche Bedeutung hat diese Selbsterkenntnis für deinen Alltag?

Wenn du dich so bewegst und verhältst, als wärst du selbstsicher und voller Selbstvertrauen, dann fühlst du dich auch so. Wenn du die Körperhaltung eines selbstbewussten Menschen einnimmst (aufrechte Haltung, Schultern zurück, Blick nach vorne), dann fühlst du dich selbstsicherer.

Mach folgendes: Lehne dich lässig in einem Stuhl zurück, falte die Hände hinter dem Kopf und lächle. Wie fühlst du dich? Selbstbewusst, überlegen, richtig? Wenn du dich wie jemand bewegst, der voller Energie und Begeisterung ist, dann verspürst du diese Energie und Begeisterung.

Deine Körperhaltung hat einen Einfluss auf deine Gefühle.

Wenn du deprimiert und traurig bist, dann nimmst du automatisch eine deprimierte Körperhaltung ein (dein Kopf und dein Blick sind gesenkt, die Schultern hängen schlaff nach vorne, deine Mimik ist eher ausdruckslos, usw).

Wenn du deine Stimmung ändern willst, wenn du dich optimistischer und positiver fühlen willst, dann musst du nur die Körperhaltung eines positiv gestimmten Menschen einnehmen. Lächle, straffe deine Schultern, richte deinen Blick nach vorne, steh gerade und aufrecht. Probier es aus und du wirst überrascht sein, wie einfach und schnell du negative Gefühle vertreiben kannst, wenn du deine Körpersprache änderst.

Wenn du mehrere Stunden am Tag dein Smartphone nutzst, dann kann sich das negativ auf deine Gefühle auswirken. Schau dir den Beitrag über die Gefahren der intensiven Nutzung von Smartphones an. Wenn du lächelst, dann geht es dir augenblicklich besser. Wenn du eine traurige Miene aufsetzst, dann fühlst du dich traurig.

Probier einmal folgendes aus: wenn ein Kind weint, dann sag ihm, es soll dir in die Augen schauen. Um dir in die Augen zu schauen, wird es den Kopf zu dir aufrichten, d.h. nach oben schauen. Du wirst feststellen, dass das Kind augenblicklich mit dem Weinen aufhört.

Gut zu wissen: Man kann nicht weinen und traurig sein, wenn man die Kopfhaltung eines zuversichtlichen Menschen einnimmt.

Kopf hoch! Das wird wieder.

Dieser Rat, den wir anderen geben, wenn diese deprimiert und verzweifelt sind, ist nicht nur eine verbale Aufmunterung. Beherzigen wir den Rat wortwörtlich, dann geht es uns alleine dadurch besser, dass wir den Kopf heben, statt bedrückt auf den Boden zu schauen.

In Amerika gibt es eine Klinik für depressive Menschen, in denen diese eine Halskrause tragen, die sie zwingt, geradeaus zu schauen, statt auf den Boden (depressive Menschen schauen meist bedrückt nach unten). Alleine dadurch hebt sich die Stimmung der Betroffenen.

Charles M. Schulz lässt in seiner Comicserie seinen Helden Charlie Brown an einer Stelle sagen:

Wenn du depressiv bist, dann macht es einen großen Unterschied, wie du dastehst. Das Schlimmste, was du tun kannst, ist aufrecht zu stehen und den Kopf hochzuhalten, weil dann fühlst du dich sofort besser. Wenn du deine Depression so richtig genießen willst, dann musst du Schultern und Kopf nach vorne hängen lassen.

Nutze deine Körpersprache, um deine Gefühle in bestimmten Situationen zu beeinflussen. Es funktioniert und ist so einfach. Wenn du vor einem wichtigen Gespräch - etwa einem Bewerbungsgespräch - stehst, wenn du einen Vortrag halten sollst, dann nimm kurz davor die Haltung eines selbstsicheren Menschen ein. Danach wirst du selbstbewusster in das Gespräch gehen.

Ein weiterer Psychotipp zum Thema Körpersprache

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Denise schreibt am 02.12.2018

Ich merkte das mein Partner mehr Gefühle hatte und es mir sagte und ich nichts sagen könnte und geschweige Antworte(*ich weiß nicht was es bedeutet wenn der Partner sagt ich habe mehr Gefühle für dich*)aufgebaut ich hab es nur durch Körperhaltung gesehn aber weiß immer noch nicht was es heißen soll


M. schreibt am 02.12.2018

Ich bin wirklich begeistert von all den Tipps. Klasse !!Liebe Grüße,M.


Madeleine Buntschu schreibt am 26.08.2018

Fühle mich seit ein paar Wochen unzufrieden und depressiv. Ein Schleudertrauma hat diese Gefühle ausgelöst. Ich habe jetzt Ihren Newsletter von oben nach unten durchgelesen und fühle mich schon etwas stärkerer. Der Satz: Unzufriedenheit kann uns motivieren, unsere Situation zu verändern - werde ich dankbar beherzigen.


Veronika schreibt am 16.07.2018

Danke für die Anleitung zur guten Körperhaltung!Bin depressiv!Habe mich heute morgen sehr schlecht gefühlt!Habe hier nach Hilfe gesucht!Und habe sie gefunden!Geht mir besser!Danke Herr Merkle und Frau Wolf!Lg von Veronika!


j. Gebhardt schreibt am 03.07.2018

Danke, war super ! Endlich bekomme ich meine depressionen in den Griff


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 Welche Selbsterkenntnis hast du gewonnen?
 Welche Bedeutung hat diese Selbsterkenntnis für deinen Alltag?
 Deine Körperhaltung hat einen Einfluss auf deine Gefühle.
 Kopf hoch! Das wird wieder.
 Wie kannst du diese Erkenntnis nutzen?
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