Boreout: Wenn die Unterforderung zur Belastung wird

Gelangweilt im Job? Keine Inspiration und kein Spaß auf der Arbeit? Wenn du dich dauerhaft im Beruf unterfordert fühlst, kann das belastend sein. Vielleicht steckt ein Boreout dahinter.

Boreout: Wenn die Unterforderung zur Belastung wird
© Alesia Kaz, unsplash.com

Bist du am Arbeitsplatz gelangweilt und fühlst dich unterfordert? Hast du das Gefühl, dass dein Job dich nicht herausfordert, geschweige denn inspiriert? Während sich so eine Unterforderung anfangs vielleicht noch ganz entspannt anfühlt, kann diese über einen längeren Zeitpunkt zum echten Problem werden und zum sogenannten Boreout führen.

Was ist ein Boreout und wie äußert es sich?

Ein Boreout ist das Gegenteil eines Burnouts und entsteht, wenn du dauerhaft unterfordert bist und das Gefühl hast, dass deine Fähigkeiten nicht ausgeschöpft werden. Du würdest gerne etwas leisten, doch es ist kein Raum für deine Ideen und Fähigkeiten vorhanden. Diese Art von Langeweile kann zahlreiche Folgen haben:

  • Frustration
  • Desinteresse
  • Mangel an Motivation
  • Niedergeschlagenheit
  • Ständige Erschöpfung, obwohl gar kein Stress besteht
  • Gereiztheit
  • Innere Kündigung
  • ein Gefühl der Sinnlosigkeit
  • Kopf- und Rückenschmerzen
  • Müdigkeit
  • Infektionsanfälligkeit
  • Schlafstörungen
  • Magen-Darm-Beschwerden

Die Unzufriedenheit bei der Arbeit überträgt sich auch schnell auf den Rest deines Lebens – du fühlst dich insgesamt unwohl, träge, unnütz und verspürst keinerlei Motivation oder Antrieb.

Ursachen für das Boreout

Ein Boreout kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Fehlen dir Herausforderungen im Job? Bekommst du keine Anerkennung für deine geleistete Arbeit? Ist dein Arbeitsalltag sehr monoton, sodass dir die Abwechslung fehlt? Trotz der Unterforderung neigen Menschen, die vom Boreout betroffen sind, oft dazu, Stress und Überstunden vorzutäuschen. Sie verhalten sich so, um ihren Job nicht zu verlieren und um den Eindruck zu erwecken, stets viel zu tun zu haben. Schlussendlich wird dann das Boreout selbst zum größten Stressfaktor.

Entkomme dem Boreout

Wenn du dich in den Schilderungen wiedererkennst und vermutest, selbst von einem Boreout betroffen zu sein, gilt es, den Kreislauf aus Trägheit und Motivationslosigkeit zu durchbrechen, damit du wieder Selbstwirksamkeit erfährst und ins Handeln kommst. Du solltest erkennen, dass du dein Leben selbst steuern und einen Ausweg aus dem Boreout finden kannst.

Dazu solltest du dich im ersten Schritt auf die Suche nach den Ursachen machen. Wenn du beispielsweise die Monotonie als Problem erkannt hast oder die Tatsache, dass deine größten Talente in deinem Arbeitsalltag keinen Einsatz finden, kannst du darüber mit deinen Vorgesetzten sprechen. Vielleicht gibt es Möglichkeiten, deine Aufgaben interessanter, abwechslungsreicher und herausfordernder zu gestalten. Interne Positionswechsel, neue Projekte oder Weiterbildungen können dafür sorgen, dass du mehr Abwechslung in deinem Arbeitsalltag hast.

Sei dabei ehrlich zu anderen und zu dir selbst, statt so zu tun, als wärst du gut beschäftigt oder gar gestresst. Denn Unternehmen haben keinen Vorteil davon, Mitarbeitende zu bezahlen, die nur ihre Zeit absitzen und unzufrieden sind. Wenn deine Chefin oder dein Chef allerdings ablehnend und genervt reagiert, überlege dir, ob es Zeit für einen Jobwechsel ist. Schau dich nach Stellen um, schreibe Bewerbungen, entwickle einen Plan B für dich!

Der Wert der Freizeit

Du kannst auch versuchen, deine Arbeit mit deinen persönlichen Interessen und Hobbys zu verknüpfen. Wenn du zum Beispiel gerne schreibst, könntest du deine Schreibfähigkeiten in deiner Arbeit nutzen, indem du Blogbeiträge oder Artikel für dein Unternehmen schreibst. Auf diese Weise kannst du deine Arbeit mit deinen persönlichen Interessen verknüpfen und vielleicht sogar neue Karrieremöglichkeiten entdecken. Ergreife die Initiative und schlage proaktiv Veränderungen vor, statt nur “Dienst nach Vorschrift” zu erledigen. 

Zudem kannst du in deiner Freizeit dafür sorgen, der Trägheit und Lustlosigkeit zu entkommen und wieder Sinn zu finden. Statt abends auf dem Sofa zu liegen, solltest du den Feierabend nutzen, um einen Ausgleich zum Job zu schaffen. Suche dir eine Tanz- oder Theatergruppe, treibe Sport, mach Musik, suche dir ein Ehrenamt oder lerne eine neue Sprache. Langeweile im Beruf muss nicht bedeuten, dass dein ganzes Leben langweilig wird!

Glaub an dich und werde aktiv

Wenn die Anerkennung im Job fehlt, kann das bei vielen Menschen dazu führen, dass Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen leiden. Mach dir klar, dass du mehr als dein Job bist! Deine Verwandtschaft, Freundinnen und Freunde sowie eine aktive Freizeit können dabei helfen. So hat das Boreout keine Chance, an deinem Selbstwertgefühl zu kratzen.

Es ist wichtig, dass du dich nicht in einem Zustand der Langeweile und Unterforderung festsetzt, sondern aktiv wirst und deine Karriere selbst gestaltest. Pack es an und nimm dein Arbeitsleben wieder in die Hand! Auf diese Weise kannst du deinem Boreout entkommen und wieder mehr Freude und Erfüllung im Job finden.

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