Schlafstörungen

In diesem Beitrag erhältst du Informationen zu Schlafstörungen, deren Erscheinungsformen, Ursachen und Folgen.

Schlafstörungen

Was verstehen wir unter einer Schlafstörung?

Schlafstörungen werden in der Fachsprache auch Insomnie genannt. Sie sind beeinträchtigend. Viele Betroffene, die kaum noch schlafen können, leiden sehr. Es gibt alle Abstufungen, von leicht bis schwer, von akut bis chronisch. 
 
In jedem Fall ist Schlaf für unser körperliches und seelisches Wohlbefinden zentral. Wenn unser Schlaf gestört ist, finden wir dafür auf Anhieb meist keinen Grund und wissen keinen Rat, den Schlaf zu verbessern. Wir schlafen einfach zu wenig und/oder erleben den Schlaf als nicht erholsam. Das hat Auswirkungen auf unsere Konzentration, auf unseren emotionalen Zustand, auf unsere Gesundheit und unseren Alltag.

3 Arten von Schlafstörungen

Es gibt unterschiedliche Formen von Schlafstörungen. Differenziert werden unter anderem als häufigste Schlafstörungen:

1. Einschlafstörungen: Dabei können wir einfach nicht einschlafen. Es dauert lange bis wir schließlich Ruhe finden und einschlafen. 

2. Durchschlafstörungen: Wir wachen nachts immer wieder auf, d.h. unser Schlaf ist unterbrochen, und wir schlafen nur schwer wieder ein.

3. Morgendliches Früherwachen: Wir wachen deutlich vor der für uns gewohnten Zeit auf. 

Dass wir manchmal nicht einschlafen können oder auch mal Probleme haben beim Durchschlafen, dass wir morgens auch mal früher erwachen, ist völlig normal und natürlich. Bei Schlafstörungen geht es um eine deutliche und beständige beeinträchtigte Schlafqualität über einen längeren Zeitraum von mindestens vier Wochen. 

Welche Ursachen können hinter Schlafstörungen stecken?

Hinter einer Schlafstörung können sich unterschiedliche Ursachen verbergen: Sie kann organisch bedingt sein, auf psychische Ursachen zurückgehen, in unserem Verhalten liegen oder durch Substanzen oder Umgebungsfaktoren bedingt sein. Ein wichtiger Faktor ist Stress. Wir können Schlafstörungen also in der Regel mitbeeinflussen, wenn wir an den Ursachen ansetzen:

  • Körperliche Ursachen wie z.B. Schmerzen, Sodbrennen, Restless Legs mit starkem Bewegungsdrang und Unruhe, Nasenscheidewandverkrümmung, Schlafapnoe, Herz- oder Atemerkrankungen, Tinnitus, hormonelles Ungleichgewicht
  • Medikamente, die sich unmittelbar oder mittel- bis längerfristig negativ auswirken wie z.B. Schlafmittel, Weckamine, Schmerz- und Grippemittel, Asthmamittel
  • Aktivierende Substanzen oder Getränke, die sich negativ auf den Schlaf auswirken können wie z.B. Kaffee, schwarzer Tee, Cola, Alkohol
  • Umgebungsbedingungen: Lärm, Hitze, Kälte, trockene oder schlechte Luft, unbequemes Bett, Schnarchen des Partners oder der Partnerin, Licht
  • Schichtarbeit oder Jetlag bei häufigen Reisen und infolge davon Störungen im Schlaf-Wach-Rhythmus, d.h. wir sind tagsüber müde und schläfrig und nachts wach
  • Seelische Probleme: Stress, Angst, Depression, posttraumatische Belastungsstörung, Konflikte, Sorgen
  • Falsche (Schlaf-)Gewohnheiten und Einstellungen wie konsequent spätes Zubettgehen, unrealistische Erwartungen an das eigene Schlafverhalten, etwa sich zum Schlafen zwingen und damit erst recht wach halten, das Bett für andere Aktivitäten als zum Schlafen nutzen wie lesen, fernsehen oder arbeiten, Überschätzung der eigenen Schlafmenge, keine Abendroutine, kein fester Rhythmus, keine ruhige Atmosphäre im Schlafzimmer, ungesunde Gewohnheiten wie schweres spätes Abendessen, mangelndes Stressmanagement, spätes Arbeiten, hektischer Tagesablauf, übermäßiger Medienkonsum vor dem Einschlafen, Gedanken mit in den Schlaf nehmen, wenig Bewegung.

Folgen einer Schlafstörung

Die Folgen einer Schlafstörung hängen vom Schweregrad und der Dauer ab. Da wir auf Schlaf angewiesen sind, macht sich ein Schlafmangel auf unterschiedlichen Ebenen bemerkbar. Das kann sich so weit steigern, dass wir arbeitsunfähig werden oder im Alltag nicht mehr richtig funktionieren. Die Lebensqualität wird deutlich beeinträchtigt und Betroffene haben einen hohen Leidensdruck. 

  • Psyche und Emotionen: Wir fühlen uns negativer und sind gereizter. Wir sehen das Glas eher halb leer als halb voll, kleinere Stressoren können uns bereits umhauen. Vielleicht sind wir näher am Wasser gebaut, weil uns die nötige seelische Erholung fehlt und wir leicht überreizt sind. Unser Stresslevel steigt. Wir können depressive, ängstliche oder andere psychische Symptome in Folge einer Schlafstörung entwickeln.
  • Geist und Gedanken: Unsere Konzentration und Leistungsfähigkeit sinkt. Wir können weniger aufnehmen und weniger produzieren, sind ablenkbarer und unaufmerksamer. Wir sind generell langsamer und müder, wenn wir uns unausgeschlafen fühlen. 
  • Körper: Wir werden auch physisch, mit weniger Schlaf als wir ihn benötigen würden, anfälliger. Wir fühlen uns nicht ausgeruht, erschöpft, müde bis schläfrig, schwer und schlapp. Unser Körper kann sich weniger regenerieren. Heilungs- und Reparaturprozesse werden verlangsamt. Immunsystem, Stoffwechsel und Verdauung werden geschwächt, die Hormone können in ein Ungleichgewicht geraten. Es können unterschiedliche weitere körperliche Probleme auftreten. 
  • Kommunikation und Miteinander: Wir ziehen uns eher zurück und sind weniger gesellig. Wir sprechen weniger und können uns weniger gut auf unser Gegenüber einstellen.

Diagnostik und Behandlung von Schlafstörungen

Es gibt Spezialist:innen für Schlafstörungen, die eine Schlafstörung feststellen können. Meist ist der erste Schritt das Führen eines Schlaftagebuches, in dem der Schlaf genauer exploriert wird. Auch werden die Ursachen ausgemacht und ob die Schlafstörung Begleitfaktor einer bestehenden körperlichen oder psychischen Erkrankung ist. Ebenso kann der Schlaf mittels eines elektronischen Armbandes zuhause nachverfolgt werden. Je nach Ausmaß erfolgt eine Beobachtung im Schlaflabor.
 
Bei psychisch bedingten Schlafstörungen können eine Verhaltenstherapie oder ein Schlafcoaching dabei unterstützen,  

  • persönliche und berufliche Probleme zu lösen und Belastungsfaktoren zu reduzieren.
  • Sorgen, Ängste und Depressionen zu überwinden.
  • bei persönlicher und beruflicher Überforderung Verantwortung abzugeben, um seelisch wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
  • den Alltag zu entschleunigen.
  • nächtliches Grübeln zu reduzieren.
  • eine gesunde und gelassene Haltung gegenüber dem eigenen Schlaf einzunehmen.
  • eine gesunde und individuelle Abend- und Schlafroutine zu etablieren. 
  • sich mit entsprechenden Techniken und Möglichkeiten zu entspannen. Zu den aktiven Entspannungsmethoden zählen körperliche Bewegung und Sport wie etwa Walken und Spazierengehen, zu den passiven Entspannungsmethoden zählen Entspannungs- und Atemtechniken wie das Autogene Training, die Progressive Muskelentspannung, Meditation und Atemübungen.
  • gesunde Gewohnheiten zu entwickeln, die den Schlaf fördern.
  • das Bett und Schlafzimmer mit Schlaf in Verbindung zu bringen und alles andere woanders zu erledigen.
  • nicht länger im Bett zu bleiben, als wir tatsächlich schlafen.

Zur Behandlung von Schlafstörungen kommen auch, insbesondere bei längerer Dauer, unterschiedlichste Medikamente, pflanzlich oder nicht-pflanzlich zum Einsatz. Das hängt unter anderem von den Ursachen und der Hartnäckigkeit der Schlafstörung ab. Dabei sind Benzodiazepine besonders umstritten. Auf pflanzlicher Seite werden z.B. Baldrian oder Hopfen eingesetzt und im Zweifelsfall bevorzugt. 
Ob wir Medikamente benötigen, und wenn ja welche, gilt es aufgrund der Nebenwirkungen sorgfältig abzuwägen. 

Du suchst Einschlafhilfen? In diesem Beitrag findest du 11 Tipps für einen erholsamen und guten Schlaf.

Der Schlaf sei das tägliche Brot deiner Seele. 

Carl Ludwig Schleich

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Lin schreibt am 14.05.2021

Vielen Dank, dass Sie diesen Artikel geteilt haben. Schlaf ist sehr wichtig Für Ihren Körper ist Ihre volle <a href="https://www.deviantart.com/marlinbell/journal/TEST-FOR-COLOR-BLINDNESS-879373452"> Gesundheit </a> gut, wenn der Schlaf stimmt. Und das Lesen dieses Artikels hilft den Menschen sehr.


Emly schreibt am 06.05.2021

Vielen Dank, dass Sie Informationen über diesen Schlaf gegeben haben. Schlaf ist sehr wichtig für unseren Körper. Wenn unser Schlaf stimmt, bleibt unser Tagesablauf bei Ihnen. Und diese Informationen sind für mich sehr nützlich.


Anna schreibt am 11.01.2021

Seit ueber vier wochen habe uch schlafstoerungen. Bedungt durch depression und angstzustaenden. War bei der aerztin gewesen, soll erstmaldie tablettenerhoeung weiter einnehmen. Am tage bin ich muede. Und ist schwindelig dabei. Soll erst die tablettenweirernehmen, dannkommt auch der schlaf wieder.


Inhalt des Beitrags   
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 Was verstehen wir unter einer Schlafstörung?
 3 Arten von Schlafstörungen
 Welche Ursachen können hinter Schlafstörungen stecken?
 Folgen einer Schlafstörung
 Diagnostik und Behandlung von Schlafstörungen
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