Klaustrophobie 4: Behandlung

Informationen zur Therapie einer Angst vor geschlossenen Räumen. Was erwartet Sie in einer Therapie wie Sie Ihre Angst überwinden.

Eine Klaustrophobie kann das Leben erheblich einschränken. In diesem Video erfahren Sie, wie eine Klaustrophobie behandelt wird und was in der Therapie passiert.

Durch die Meidung geschlossener Räume können wir berufliche oder private Probleme bekommen. Wir isolieren uns von anderen, müssen uns Entschuldigungen ausdenken, warum wir Einladungen nicht wahrnehmen. Wir haben den Eindruck, dass etwas mit uns nicht stimmt, und schämen uns dafür.

Wenn Sie nur noch mit Medikamenten in der Lage sind, Ihren Alltag zu bewältigen, wenn diese Angst Ihnen erhebliche berufliche oder familiäre Nachteile bringt, dann nehmen Sie psychotherapeutische Hilfe in Anspruch. Sie können lernen, diese Angst vor geschlossenen Räumen abzulegen.

Wie wird eine Klaustrophobie behandelt?

Wenn Sie eine Verhaltenstherapie machen - wozu ich Ihnen unbedingt raten würde -, dann wird Ihr Therapeut mit Ihnen vielleicht nach den Ursachen für Ihre Klaustrophobie forschen. Für die Therapie selbst ist das Wissen um die Ursache für Ihre Angst nicht erforderlich. Viele Betroffene sind jedoch erleichtert, wenn sie wissen, woher ihre Angst kommt.

Ihr Therapeut wird mit Ihnen sicherlich über den Zusammenhang zwischen Ihren Gedanken und Gefühlen sprechen. Sie lernen, wie Sie durch Ihre Gedanken Ihre Angst aufbauen und verstärken, aber auch lindern und abbauen können.

Und vermutlich wird Ihr Therapeut Sie anleiten, ein Entspannungsverfahren wie etwa die Progressive Muskelentspannung zu erlernen. Diese Entspannungstechnik hilft Ihnen, die körperlichen Begleiterscheinungen Ihrer Angst zu reduzieren. Sie können so gelassener in geschlossene Räume gehen oder eine dort aufkommende Unruhe und Anspannung abbauen.

Gewöhnlich wird die Klaustrophobie mit der Konfrontationstherapie behandelt.

Ihr Therapeut wird Sie ermuntern, sich Ihrer Angst zu stellen, indem Sie sich in die Situationen begeben, in denen Ihre Angst auftritt. Mit Hilfe geeigneter Strategien lernen Sie in diesen Situationen mit Ihrer Angst umzugehen und erleben, dass Sie diese Situationen bewältigen können, ohne dass Ihnen etwas passiert. Sie und Ihr Körper lernen, geschlossene Räume nicht mehr als Bedrohung anzusehen.

Das Konfrontationstraining ist ein wesentlicher Baustein einer Angsttherapie, wenn nicht sogar der wichtigste.

Ziel dieses Trainings ist, dass Sie und Ihr Körper lernen, Ihrem Kopf zu vertrauen. Vom Kopf her wissen Sie, dass es unangemessen ist, in geschlossenen Räumen Angst zu haben. Im Konfrontationstraining lernt auch Ihr Körper, diese Tatsache zu begreifen. Das Konfrontationstraining stärkt Ihr Selbstvertrauen, angstbesetzte Situationen bewältigen zu können und mit den vermeintlich gefährlichen Situationen umgehen zu können. Letztlich geht es darum, dass Sie sich das Vertrauen in sich, Ihren Körper und Ihre Fähigkeiten zurückerobern.

Vielleicht steht Ihre Klaustrophobie auch in Verbindung mit einer schwierigen Lebenssituation oder ungelösten Problemen, die Sie gefangen halten. Dann wird Ihr Therapeut mit Ihnen auch darüber sprechen, wie Sie besser mit diesen belastenden Ereignissen umgehen können. Sie lernen Problemlösefertigkeiten und Selbstbehauptungsstrategien, so dass Sie nicht mehr das Gefühl haben, Ihren Problemen hilflos ausgeliefert zu sein.

Die Angst vor und in geschlossenen Räumen ist heilbar. Wenn diese Angst Sie sehr einengt und/oder Ihnen erhebliche berufliche und persönliche Nachteile bringt, dann wenden Sie sich bitte an einen Psychotherapeuten. Je früher Sie eine Psychotherapie machen, umso besser und schneller können Sie sich von Ihrer Angst befreien. Es gibt Hilfe. Lassen Sie sich helfen und befreien Sie sich aus dem Gefängnis der Angst.

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