Leserfrage: Mein Mann hat immer häufiger Wutausbrüche. Diese machen mir Angst. Was kann ich tun? Wie soll ich mich verhalten?
Temperamentvoll war mein Mann Gerd schon immer - doch in letzter Zeit werden seine Wutausbrüche immer unkontrollierter.
Beruflich steht er unter großem Stress und auch unsere Beziehung stand schon mal unter einem besseren Stern. Aber das ist doch schließlich kein Freibrief, um sich gehen zu lassen.
Wenn ihm etwas nicht passt, ist er sofort von null auf hundert. Er schreit und pöbelt dann rum, schmeißt mit Gegenständen um sich.
Besonders schlimm ist es, wenn er Alkohol getrunken hat. Und das tut er regelmäßig. Mir bleibt dann nur noch die Flucht, ich weiß nicht, wie ich anders reagieren soll. Kurz darauf tut ihm das dann alles fürchterlich Leid. Er entschuldigt sich dann, ist sehr liebevoll und aufmerksam.
Ich weiß, es klingt blöd: Aber ich verzeihe ihm dann jedes Mal aufs Neue. Aber ich weiß auch: So kann es nicht weitergehen.
Doch was kann man tun? Wenn ich ihm vorschlagen würde, mal zum Psychiater zu gehen, bekommt er gleich seinen nächsten Wutanfall.
Hallo Erika
Ihr Mann wird dann wütend, wenn er Erwartungen an Sie hat, die Sie nicht erfüllen. Seine berufliche Situation und die Konflikte in der Partnerschaft führen dazu, dass er schneller als früher aus dem Gleichgewicht kommt. Auch der Alkohol wirkt enthemmend.
Ihre Flucht aus der Situation ist kurzfristig für Sie sinnvoll, aber dadurch ändert sich Ihr Mann nicht. Durch einen bloßen Vorsatz wird er seine Wutausbrüche nicht stoppen.
Er kann lernen, weniger schnell aus der Fassung zu geraten, doch dazu muss er wissen wie. In einer Psychotherapie kann er seine Konflikte lösen bzw. lernen, seine Unzufriedenheit auf angemessene Weise auszudrücken.
Möglicherweise besteht bei ihm auch die Gefahr, eine Abhängigkeit vom Alkohol zu entwickeln.
3 Ratschläge von mir
1. Sprechen Sie mit Ihrem Mann, wie stark Sie sich verletzt fühlen und wie schwer es Ihnen fällt, Ihre Liebe zu ihm aufrechtzuerhalten. Sagen Sie ihm deutlich, dass er die Partnerschaft riskiert.
2. Schlagen Sie ihm eine Paartherapie vor, wenn er eine Einzeltherapie bei einem Psychotherapeuten ablehnt.
3. Machen Sie Ihrem Mann deutlich, dass seine Entschuldigungen kein Freibrief für den nächsten Wutausbruch sind und machen ihm deutlich, dass Sie sein Verhalten nicht tolerieren.
Sie können ihm für den Wiederholungsfall unangenehme Konsequenzen androhen. Dies macht aber nur dann Sinn, wenn Sie bereit sind, ihn diese dann auch spüren zu lassen.
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