Angst zu Versagen 2: Symptome und Folgen

Die Angst zu versagen hat negative Auswirkungen auf unser Denken, Fühlen, unser körperliches Befinden und Handeln, auf den Beruf und unsere Beziehungen.

Wie sich die Versagensangst äußert und welche Begleiterscheinungen und Folgen sie haben kann, darüber informiert dieses Video.

Die Angst zu versagen hat vielerlei negative Auswirkungen auf unser Denken, Fühlen, unser körperliches Befinden und Handeln. Und sie wirkt sich negativ auf unseren Beruf und unsere Beziehungen aus. Schauen wir uns mögliche Symptome der Versagensangst an.

Gefühle

Wir fühlen uns ständig unter Druck und Erfolgszwang, sind nervös und leicht reizbar, wir ärgern uns über uns selbst, dass wir Angst haben und nicht selbstbewusst genug sind, lockerer mit den Anforderungen umgehen zu können, unser Selbstwertgefühl leidet und wir sind deprimiert, wenn wir merken, dass wir unsere Angst nicht in den Griff bekommen.

Denken

Denkblockaden, Konzentrations-, Aufmerksamkeits- oder Merkfähigkeitsstörungen. Wir grübeln über die negativen Konsequenzen eines Scheiterns nach, ja, in unserer Vorstellung sehen wir uns vielleicht sogar versagen und stellen uns lebhaft vor, wie wir uns blamieren. Unsere Gedanken kreisen darum, dass wir 

  • mit der Aufgabe u?berfordert sind,
  • die Erwartungen der anderen nicht erfüllen können und andere enttäuschen werden, 
  • etwas falsch machen und wir im Falle eines Misserfolgs als Blindga?nger, Flasche, Nichtsnutz, Niete, Schwächling und Versager dastehen.

Ko?rperliche Reaktionen

Aufgrund unserer ängstlichen Gedanken und Gefühle sind wir

  • häufig körperlich angespannt und verkrampft,
  • innerlich unruhig, 
  • haben vielleicht Ein- und Durchschlafstörungen,
  • es entwickeln sich körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen (bei Kindern das häufigste Leiden), Magen-Darm-Beschwerden, Appetitlosigkeit oder Heißhungerattacken und Herzbeschwerden.

Verhalten

Wie bei jeder Angst neigt man auch bei der Versagensangst dazu, diejenigen Situationen zu meiden, vor denen man Angst hat. Das ist verständlich. Im Falle der Versagensangst kann das dazu fu?hren, dass

  • wir uns vor Prüfungen oder Vorstellungsgesprächen drücken.
  • wir die eine oder andere Stelle nicht antreten oder schnell das Handtuch werfen, weil wir befürchten, den Anforderungen nicht gewachsen zu sein.
  • wir die Möglichkeiten nicht ausschöpfen, die sich uns bieten, und keinen Gebrauch von den Begabungen und Talenten machen, die in uns stecken.
  • wir vieles nicht ausprobieren oder es erst gar nicht versuchen und uns so einreden können: Wenn wir es versucht hätten, wenn wir gelernt hätten, dann hätten wir ja vielleicht eine Chance gehabt.

D.h. wir beugen einem möglichen Misserfolg vor, indem wir nichts tun und uns so hinterher einreden können, wir hätten es ja vielleicht geschafft. Ein Selbstbetrug, den wir zu unserem Schutz aufbauen, der uns aber letztlich nur Nachteile bringt.

Die Angst zu versagen kann auch dazu führen, dass wir einen besonders großen Ehrgeiz entwickeln und alles perfekt machen wollen.

Das Verlangen, alles perfekt machen zu müssen, soll uns davor bewahren, Fehler zu machen, für die uns die anderen ablehnen könnten. Durch unsere hohen Ansprüche an uns selbst setzen wir uns jedoch unter einen so enormen Erfolgsdruck, dass wir noch mehr Angst haben, zu versagen. Dies kann dazu führen, dass wir uns überfordern und riskieren, an Burnout zu erkranken.

Um dem Druck standhalten zu können und unsere ständige Anspannung zu reduzieren, greifen wir vielleicht zu abhängig machenden Substanzen wie Alkohol oder Nikotin. Wir greifen zu Viagra und Co., nehmen Beruhigungsmittel oder Aufputschmittel oder beides abwechselnd. Auf Dauer schwächen wir dadurch die Leistungsfähigkeit unseres Geistes und Körpers. Es fällt uns immer schwerer, mit den Anforderungen umzugehen – was die Angst zu versagen noch mehr schürt.

In bestimmten Situationen blockiert uns die Versagensangst so sehr, dass wir vielleicht erst recht versagen, etwa bei Pru?fungen, bei Vorstellungsgesprächen oder wenn wir eine Rede halten sollen. Aufgrund der übersteigerten Angst können wir unser Wissen und das Gelernte nicht abrufen und bekommen vielleicht einen Blackout.

Und natürlich hat die Versagensangst auch Auswirkungen auf unsere Beziehungen und die Partnerschaft.

Wenn wir mit der Angst, nicht gut anzukommen, in das erste Date gehen, dann sind wir total verunsichert und verkrampft und zeigen uns dann nicht von unserer besten Seite. Wenn wir als Mann Angst haben, im Bett zu versagen und uns zu blamieren, dann meiden wir enge Beziehungen bzw. brechen diese ab, wenn es zur Sache kommt.

Die Angst, im Bett zu versagen, ist der Nummer 1 Sexkiller.

Wenn wir starke Angst haben, uns im Bett zu blamieren, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass genau das eintritt. Des Mannes bestes Stu?ck reagiert nämlich sehr empfindlich auf Versagensängste, Leistungsdruck und Misserfolgsangst. Diese sind die häufigsten Sexkiller.

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