Nocebo - die Macht negativer Erwartungshaltungen. Wie wirken negative Erwartungen und wie können wir uns vor ihnen schützen?
Wörtlich übersetzt aus dem Lateinischen heißt Nocebo „Ich werde schaden“. Es handelt sich bei dem Nocebo-Effekt um eine selbsterfüllende negative Prophezeiung.
Der Nocebo-Effekt entfaltet dann seine Wirkung, wenn wir davon überzeugt sind, dass eine Handlung oder ein Medikament sich schädlich auf unsere Gesundheit auswirken wird. Als Folge davon fühlen wir uns dann tatsächlich krank bzw. werden krank.
So können Beipackzettel von Medikamenten ein echtes Gesundheitsrisiko sein. Wir lesen z.B. im Beipackzettel eines Medikamentes von Nebenwirkungen wie Schwindel und Magen-Darm-Störungen, Sehstörungen oder einem trockenen Mund.
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir eben diese Beschwerden verspüren, ist sehr hoch. Unsere Erwartung, die unerwünschten Nebenwirkungen zu verspüren, macht uns krank. Deshalb: am besten keine Beipackzettel lesen.
Oder wir lesen in einem Zeitungsartikel über schädliche Auswirkungen von Handys und Funkmasten, Berichte über Nebenwirkungen von Nahrungsmittelzusatzstoffen, etc. und verspüren daraufhin die angekündigten Symptome.
Wer glaubt, eine kaputte Wirbelsäule zu haben, rechnet damit, Schmerzen zu haben und bekommt diese auch.
Am deutlichsten zeigt sich der Nocebo-Effekt in Verbindung mit Ängsten vor eingebildeten Gefahren. Auch der Voodoo-Fluch, bei denen die Opfer, über die der Medizinmann einen Fluch verhängt, sterben, ist auf den Nocebo-Effekt zurückzuführen.
Gegenteilige Auswirkungen hat der Placebo-Effekt.
Eine Gesetzmäßigkeit, dass jeder, der davon überzeugt ist, krank zu werden, auch krank wird, gibt es nicht. Dennoch gibt es Zusammenhänge, die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung kann hierdurch erhöht werden. Amerikanische Epidemiologen schätzen, dass Nocebo weltweit für mindestens 5% aller Infarkttode oder jede zehnte "Grippe-Epidemie" verantwortlich ist.
Eine Untersuchung hatte zum Ergebnis, dass Frauen, die glauben, dass sie einen Herzinfarkt erleiden werden, fast viermal so häufig einen Infarkt erleiden. Und viele von uns haben wahrscheinlich schon einmal die Erfahrung gemacht, dass es sie plötzlich juckt, wenn von Flöhen die Rede ist. Oder aber es wird ihnen schlecht, wenn das Gerücht umgeht, dass das Essen verdorben ist.
Übelkeit, Magenbeschwerden oder Kopfschmerzen können alleine dadurch verursacht werden, dass wir uns von anderen Menschen und deren Symptomen „anstecken“ lassen. Wir „reden“ uns diese so lange ein, bis wir sie bekommen. Schon das bloße Wissen um mögliche Nebenwirkungen - etwa durch das Lesen des Beipackzettels eines Medikaments, kann dazu führen, dass man diese Nebenwirkungen verspürt.
Menschen, die
Folgende Strategien können Sie einsetzen:
TIPP 1: Meiden Sie die Gesellschaft von Menschen, die ständig nur über Krankheiten und Gebrechen reden.
TIPP 2: Unterbrechen Sie bewusst Katastrophenphantasien über Krankheiten und wenden Sie sich positiven Dingen zu.
TIPP 3: Suchen Sie, wenn Sie sich schon mit Krankheiten befassen, nach Lösungswegen, falls Sie erkranken sollten.
TIPP 4: Lesen Sie Biographien und Berichte von Menschen, die die Krankheit überwunden haben.
TIPP 5: Richten Sie Ihre Gedanken auf Gesundheitsvorsorge und werden Sie aktiv.
TIPP 6: Suchen Sie nach Beweisen, weshalb es Sie nicht treffen wird, statt sich mit einer möglichen Erkrankung zu befassen.
TIPP 7: Erfragen Sie in Beipackzetteln genauer die Wahrscheinlichkeit eines Auftretens des Symptoms.
Je mehr Fragen Sie zustimmen, desto anfälliger sind Sie für den Nocebo-Effekt.
Lust auf mehr positive Denkanstöße in Beiträgen, Podcasts, Videos und Lebensweisheiten? Bestelle den kostenlosen PAL-Newsletter und werde eine oder einer von 40.000 Abonnenten.
PAL steht für praktisch anwendbare Lebenshilfe aus der Hand erfahrener Psychotherapeuten und Coaches. Der Verlag ist spezialisiert auf psychologische Ratgebertexte für psychische Probleme und Krisensituationen, aber auch auf aufbauende Denkanstöße und Inspirationen für ein erfülltes Leben. Alle Ratschläge und Tipps werden auf der Grundlage der kognitiven Verhaltenstherapie, der Gesprächstherapie sowie des systemischen Coachings entwickelt. Mehr zu unserer Arbeit und Methodik hier
PAL Verlagsgesellschaft GmbH
Rilkestr. 10, 80686 München
Tel. für Bestellungen: +49 89/ 901 800 68
Tel. Verlag: +49 89/379 139 48
(Montag–Freitag, 9–13 Uhr)
E-Mail: info@palverlag.de
psychotipps.com
partnerschaft-beziehung.de
lebensfreude-app.de
praxis-und-beratung.de
Hinterlasse einen Kommentar und helfe anderen mit deiner Erfahrung.