Hochsensibilität

Hochsensible Menschen sind besonders feinfühlig. Es kommt dadurch häufig zu einer Überreizung und Übererregung. Was tun?

Hochsensibilität

Wir Menschen unterscheiden uns darin, wie stark wir auf innere und äußere Reize reagieren. Hochsensible Menschen sind besonders sensibel und feinfühlig. Ihre Sinnesorgane filtern viel weniger Eindrücke aus der Wahrnehmung heraus als die ihrer Mitmenschen und deshalb müssen sie auch mehr Informationen verarbeiten. Es kommt dadurch häufig zu einer Überreizung und Übererregung.

Manche Hochsensible nehmen z.B. Gerüche stärker wahr, andere optische oder akustische Eindrücke. Es gibt auch Menschen, die feine Nuancen in zwischenmenschlichen Beziehungen besser spüren können. Aufgrund der Überempfindsamkeit kommt es schneller zu dem Gefühl, überlastet und überfordert zu sein. Hochsensible benötigen deshalb schneller und häufiger eine Pause und ziehen sich zurück. Auf andere wirken sie dadurch bisweilen gehemmt und asozial.

Viele Hochsensible haben den Eindruck, dass mit ihnen wegen ihrer Überempfindlichkeit etwas nicht stimme. Man geht heute davon aus, dass etwa jeder 6. Mensch hochsensibel ist. Nicht die Hochsensibilität ist für Betroffene das Problem, sondern wie sie damit umgehen. Wenn sich Betroffene wegen ihrer Sensibilität ablehnen und minderwertig fühlen oder überfordern, dann leiden sie unter ihrer Hochsensibilität.

Vorteile der Hochsensibilität

Nehmen sie ihre Hochsensibilität als ein spezielles Charakteristikum von sich an, dann hat sie Vorteile. Hochsensible Menschen nehmen positive Ereignisse intensiver wahr, haben eine ausgeprägte Intuition und können sich gut in andere hineinversetzen. Wenn es Betroffenen gelingt, ihre Fähigkeit positiv zu nutzen und achtsam mit den unzähligen Sinneseindrücken umzugehen, kann sie eine Bereicherung für sie sein. Insbesondere in kreativen, künstlerischen Berufen kann ihr Beitrag sehr wertvoll sein.

Wie als hochsensibler Mensch sein Gleichgewicht bewahren oder es wiedergewinnen?

  • Akzeptieren Sie Ihre Hochsensibilität und verdammen Sie sich sich nicht dafür. Sie hat nichts mit Minderwertigkeit zu tun.
  • Sorgen Sie für ausreichend Ruhephasen und ausreichenden Schlaf.
  • Nehmen Sie keine aufputschenden Medikamente oder Getränke (Cola, Kaffee) zu sich, denn diese verstärken Ihre Unruhe.
  • Erlernen Sie ein Entspannungsverfahren oder eine Atemtechnik.
  • Meiden Sie laute Geräuschkulissen.
  • Bauen Sie viel Routine und Gleichmaß im Alltag ein.
  • Üben Sie keinen Sport aus, der auf hektische Bewegungen basiert. Walken Sie z.B. lieber, statt Squash zu spielen.
  • Wählen Sie keinen Beruf und Arbeitsplatz, der viel Hektik und Zeitdruck beinhaltet und an dem Sie sich ständig auf neue Situationen einstellen müssen.
  • Sorgen Sie für regelmäßige und gesunde Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
  • Richten Sie sich einen Ort ein, an dem Sie sich geborgen fühlen.
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