Minderwertigkeitsgefühle: Merkmale und Tipps

Minderwertigkeitsgefühle entstehen, wenn wir denken minderwertig zu sein. Wie können wir Minderwertigkeitsgefühle überwinden und unsere Selbstachtung stärken?

Minderwertigkeitsgefühle: Merkmale und Tipps

Minderwertigkeitsgefühle sind neben Angstgefühlen die häufigsten Gefühle der Menschen. Andererseits sind Minderwertigkeitsgefühle im eigentlichen Sinne keine Gefühle. Es handelt sich vielmehr um eine negative Einstellung zu uns selbst, eine Selbstentwertung, die dazu führt, dass wir uns schlecht fühlen.

Wir fühlen uns minderwertig, wenn wir denken, dass wir als Person und Mensch minderwertig und unzulänglich sind.

Ein Klient sagte: Oft ist es so, dass ich selbst an mir zweifle. Bin ich überhaupt annehmbar? Bin ich in Ordnung? Verdiene ich Wertschätzung? Bin ich nicht voller Makel? Gibt es nicht jede Menge Dinge an mir, die zu Ablehnung führen? Und dann die Angst, jetzt könnte mir jemand nachweisen, dass ich tatsächlich minderwertig bin. Und damit kommt Unsicherheit auf.

Die Folgen der Geringschätzung der eigenen Person sind u.a.

Anzeichen für Selbstablehnung

Woran du Selbstablehnung und Minderwertigkeitsgefühle bei dir selbst oder anderen erkennst:

  • Du glaubst anderen nicht, wenn diese sagen, dass sie dich mögen.
  • Du wirst rot, wenn du Komplimente bekommst oder im Mittelpunkt stehst.
  • Du wertest Lob ab, indem du sagst: „Der will nur etwas von mir, deshalb lobt er mich“, oder „Wenn der wüsste, wie ich wirklich bin, dann würde er mich nicht loben“.
  • Wenn du jemanden lobst, verweist du sofort auf deine Schwächen.
  • Du setzt dir hohe, unerreichbare Ziele, die du nicht erreichen kannst und deren Nichterreichung du dann als Bestätigung ansiehst, dass du minderwertig bist.
  • Du willst alles hundertprozentig machen.
  • Du denkst, wenn du ein Ziel erreicht hast, sofort an das Nächsthöhere, ohne dich über das Erreichte zu freuen.
  • Du hast Angst vor jeder neuen Aufgabe oder einem neuen Hobby: „Die anderen könnten erkennen, wie unfähig ich bin“.
  • Du begründest Erfolge mit: „Das war Zufall oder Glück“.
  • Du begründest jeden Misserfolg mit: „Ich bin ein Versager".
  • Du bist leicht verletzbar oder kränkbar durch die Meinung oder das Handeln anderer Menschen.
  • Du interpretierst grundsätzlich negatives Verhalten anderer als Beweis: „Der andere mag mich nicht, er hat etwas gegen mich“.

Wer sich minderwertig fühlt, hat bei sich selbst ganz bestimmte Eigenschaften oder Merkmale ausgemacht, die er als minderwertig ansieht. Dies können äußere Merkmale wie eine Glatze, Erröten oder eine krumme Nase sein. Es können aber auch fehlende Fähigkeiten, eine fehlende Bildung, Impotenz etc. sein.

Die Minderwertigkeit existiert nur im Kopf des Betroffenen, denn in Wirklichkeit gibt es keine minderwertigen oder wertvollen Menschen; es gibt nur Menschen mit Stärken und Schwächen. Selbst wenn andere auf ein Merkmal von uns, das wir als minderwertig ansehen, mit Kritik, Lästern oder Lächerlich-Machen reagieren, ist dies kein Beweis, dass wir minderwertig sind. Unser Selbstwert ändert sich nicht, gleichgültig, was andere sagen oder tun. Und unser Selbstwert ändert sich nicht, gleichgültig, was wir sagen oder tun.

Unsere Minderwertigkeitskomplexe verschwinden, wenn wir aufhören, uns für minderwertig zu halten und uns stattdessen annehmen und akzeptieren.

In welchen Momenten fühlst du dich abgelehnt? Was hindert dich daran, sanfter, verständnisvoller und toleranter mit dir umzugehen? Schau in den Spiegel. Schenke dir ein Lächeln und lerne, dich selbst ein guter Freund zu sein. Entwickle ein Selbstmitgefühl. Sei nicht dein eigener, schlimmster Gegner. Mach Schluss mit deiner Selbstablehnung. Du hast Besseres verdient.

8 Tipps zum Umgang mit Minderwertigkeitsgefühlen

Tipp 1: Unterbreche selbstabwertende Gedanken, wann immer du dich dabei ertappst.

Mache deinen inneren Kritiker mundtot.

Tipp 2: Erinnere dich täglich an Situationen, in denen du erfolgreich warst.

Tipp 3: Gebe das Streben nach Perfektion auf.

Tipp 4: Lege ein Heft an, in das du Komplimente und Lob einträgst, die du erhalten hast.

Tipp 5: Rufe dir abends vor dem Einschlafen in Erinnerung, was du am Tag geleistet hast.

Tipp 6: Ändere deine Einstellung zu dir selbst. 

Sage dir: Ich bin in Ordnung und liebenswert - auch wenn ich Fehler und Schwächen habe.

Tipp 7: Nehme dir täglich Zeit, um dir etwas Gutes zu tun.

Tipp 8: Verzeihe dir deine Fehler und Schwächen.

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