Wie entstehen Kinderängste?

Kinderängste – woher kommen sie und was können Eltern tun wenn ihre Kinder Angst haben?

Wie entstehen Kinderängste?
© NiDerLander, Fotolia

Kinder können vielfältige Ängste haben, die für Erwachsene oft nur schwer nachzuvollziehen sind.

Kinder leiden ebenso unter Ängsten wie Erwachsene. Wir können zwei Ursachen für Kinderängste unterscheiden:

1. Ängste, die jedes Kind im Laufe seiner Kindheit erlebt wie etwa die Angst vor der Dunkelheit, vor dem Alleinsein, vor lauten Geräuschen, fremden Menschen oder vor Tieren.

Diese Ängste treten zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Entwicklung auf und verschwinden meist auch im Laufe der Entwicklung von alleine wieder.

2. Ängste, die aufgrund ungünstiger Lebensumstände entstehen. So können Ängste auftreten, wenn

  • das Kind sich durch die Geburt eines Geschwisterchens vernachlässigt fühlt,
  • die Eltern sich häufig streiten oder sich trennen,
  • ein Eltenteil jähzornig und unberechenbar ist,
  • das Kind sexuell mißbraucht wird,
  • ein Elternteil oder naher Angehöriger stirbt,
  • die Eltern selbst sehr ängstlich sind.

Was tun, wenn ihr Kind Angst hat?

Auf jeden Fall braucht Ihr Kind Verständnis. Anschreien, auslachen, als Feigling beschimpfen, schlimme Konsequenzen androhen und einfach in die angstauslösende Situation hineinstoßen sind ungeeignete Methoden.

Sagen Sie Ihrem Kind, dass Sie verstehen, dass es Angst hat: "Ich verstehe, dass du Angst hast. Du kannst deine Angst überwinden, wenn du dich ihr stellt. Ich werde dir dabei helfen".

Sind Sie ein Vorbild und besprechen Sie mit Ihrem Kind, wie Sie es schaffen, mit Ängsten umzugehen.

Suchen Sie mit Ihrem Kind zusammen die Situationen auf, vor denen es sich fürchtet.

Beginnen Sie mit den leichtesten Situationen, und gehen dann langsam in immer schwierigere.

Später ziehen Sie sich langsam zurück und lassen Ihr Kind die Situation allein aufsuchen und bewältigen.

Sparen Sie nicht mit Lob.

Auch Märchen und Geschichten, in denen ein "Held" gefährliche Situationen bewältigt, können hilfreich sein und das Kind ermutigen.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Ebenso wie bei der Behandlung von Ängsten Erwachsener wird die Verhaltenstherapie auch bei Kindern eingesetzt.

Daneben kommt häufig die Familientherapie zum Einsatz.

Wo gibt es weitere Hilfe?

Wenn Sie schon viel ohne Erfolg ausprobiert haben, mutlos oder überfordert sind oder auch Angst haben, etwas verkehrt zu machen, dann wenden Sie sich an eine kommunale, staatliche oder kirchliche Erziehungsberatungsstelle oder an einen Kinderpsychotherapeuten.

Familientherapie

In der Familientherapie wird nicht nur das Kind, das verhaltensauffällig ist, behandelt, sondern die gesamte Familie.

Gemeinsam mit dem Therapeuten geht die Familie der Frage nach: Was bedeutet das Problem des Kindes für jeden Einzelnen von uns? Was würde passieren, wenn das Kind das Problem nicht mehr hätte?

Jeder leistet seinen Beitrag zur Familie und gestaltet das Zusammenleben mit.

BESONDERS WICHTIG

Stärken Sie das Selbstwertgefühl Ihres Kindes

Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen in Kindern stärken

Wenn ein Mitglied ein Problem hat, hat dies seine Ursache darin, wie die Familiemitglieder miteinander umgehen.

Das Problem des Kindes hat Auswirkung auf alle anderen Familienmitglieder.

Ziel der Therapie ist es, gemeinsam mit der Familie neue Sicht- und Herangehensweisen an ein Problem zu erarbeiten, so dass das Kind sein Problem nicht mehr benötigt.

Familientherapeuten arbeiten meist im Team und zeichnen die Gespräche, wenn die Familie einverstanden ist, auf Video auf.

Die Kosten einer Familientherapie werden meist nicht von den Krankenkassen übernommen.

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