Pessimismus – Gift für unser Leben, unsere Zufriedenheit und unsere Beziehungen

Warum manche Menschen nur das Negative sehen, welchen Schaden Pessimismus anrichtet, und was man dagegen tun kann.

Pessimismus – Gift für unser Leben, unsere Zufriedenheit und unsere Beziehungen
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Optimisten und Pessimisten machen aufgrund ihrer Einstellungen unterschiedliche Erfahrungen im Leben. Schauen wir uns an, welche das sind. Was meinen Sie: Nehmen Sie alles wahr, was um Sie herum vorgeht? Nein. Sie sehen nur, worauf Sie sich programmiert haben zu sehen, was Sie kennen oder erwarten.

Ein Werbeslogan eines Reiseführer-Verlages lautete: Man sieht nur, was man weiß. So ist es mit allem im Leben. Wenn wir immer nur die Nachteile in einer Sache sehen, dann deshalb, weil unsere Gedanken immer nur um die Nachteile und Schattenseiten kreisen.

Unsere Gedanken wirken wie ein Filter, der alles aussondert, was nicht zu unserem Gedankenprogramm passt. Das ist sehr sinnvoll und wichtig, weil wir täglich mit Millionen von Informationen bombardiert werden.

Um dieser Informationsflut Herr zu werden, muss unser Gehirn Informationen, die für uns nicht wichtig sind, ausfiltern und darf sie nicht beachten. Es macht uns nur diejenigen Informationen bewusst, die für uns und unsere Ziele wichtig sind.

Aus diesem Grund erinnern sich Pessimisten nur an ihre Misserfolge. Wenn ein Optimist und ein Pessimist gemeinsam auf einer Party sind, dann bewerten sie die Party verschieden. Der Optimist wird sich überwiegend an schöne und angenehme Dinge erinnern, der Pessimist überwiegend an Negatives. Für den Optimisten war die Party ein voller Erfolg, für den Pessimisten ein Reinfall.

Pessimismus und Optimismus bestimmen unser Erleben.

Wenn wir unser Gehirn trainiert haben, immer nur die Nachteile einer Sache zu sehen, wenn wir ihm beigebracht haben, alles negativ zu bewerten, dann wird es uns immer genau mit der Nase auf das Haar in der Suppe stoßen. Wir sehen und hören nur, was für uns wichtig ist!

Wenn wir also ein gutes Gedankenprogramm haben, werden wir Chancen und Möglichkeiten, statt Problemen und drohenden Misserfolgen sehen. Wenn wir ein negatives Gedankenprogramm haben, dann werden wir die Chancen und Möglichkeiten nicht wahrnehmen, auch wenn sie direkt vor unserer Nase liegen und wir nur zugreifen müssten.

Wenn man negativ gestimmt ist, dann ist man besonders für Negatives empfänglich. Wenn man positiv gestimmt ist, dann sieht man mehr das Positive und man erlebt häufiger Positives.

Deshalb ist der Misserfolg von Pessimisten ebenso vorprogrammiert wie der Erfolg von Optimisten.

Optimisten sind lösungsorientiert, Pessimisten sind problemorientiert.

  • Optimisten glauben an sich und ihre Fähigkeiten, Pessimisten zweifeln an sich und ihren Fähigkeiten.
  • Optimisten sind “Ich-kann”-Denker, Pessimisten sind “Ich-kann-nicht”-Denker.
  • Optimisten führen positive Selbstgespräche: “Ich kann das. Ich schaffe das.” Pessimisten führen negative Selbstgespräche: “Ich kann das nicht. Ich schaffe das nicht.”
  • Optimisten rechnen damit, zu gewinnen; Pessimisten rechnen damit, zu verlieren.

Wenn man überzeugt ist, etwas nicht erreichen zu können, dann ist es unerreichbar für einen.

Pessmismus erstickt jeden Erfolg im Keim.

Unsere Erwartungen wirken sich nicht nur auf andere Menschen aus, sondern auch auf uns selbst. Wenn wir uns für dumm und unfähig halten, dann beeinflusst dieses Urteil auch uns und unsere Handlungen. So ist es geschehen in einem Experiment, das eine Lehrerin mit ihren Schülern machte:

Ein Experiment, das Ihnen zu denken geben sollte.

Diese Lehrerin teilte ihren Schülern mit, dass man aus wissenschaftlichen Untersuchungen wisse, dass blauäugige Menschen intelligenter seien als braunäugige. Sie gab den braunäugigen Schülern ein Schild mit der Aufschrift “Braunauge” und den Blauäugigen ein Schild mit der Aufschrift “Blauauge”. Nun, erraten Sie, was passierte?

Nach einigen Monaten sanken die Leistungen der “Braunaugen” und die der “Blauaugen” stieg. Daraufhin ging die Lehrerin in die Klasse und sagte ihren Schülern, sie habe sich geirrt. Tatsächlich seien die Braunaugen die intelligenteren Schüler. Nach einigen Monaten sanken die Leistungen der Blauaugen und die der Braunaugen stiegen.

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Hans-Martin Hammer schreibt am 18.08.2023

Die Psychlogin Dr. Doris Wolf wird wohl recht haben. Mit 12 Jahren habe ich den Pessimismus in mir entdeckt; in diesem Alter wurde man im Israel zur Zeit Jesu religionsmündig. Der Pessimismus hat sich nicht etwa als Reaktin auf negative- oder Mißerfolgserlebnise eingestellt - ich habe damals schon mehr mit Büchern als mit Menschen gelebt. Damals habe ich noch Abenteuerromane gelesen. Da mich die Mißerfolge meiner "Helden" aufregten, beschloss ich, künftig nur noch Negatives zu erwarten, um nicht gestresst zu werden. Diese Grundhaltung behielt ich lebenslang bei und erwartete immer nur Negatives, um nicht gestresst zu werden. Gleichwohl stellte sich erst recht Stress ein, da ich ja nur Stress und Unangehmemes erwartete. Da ich sehr viel pschologische Literatur zur Kenntnis genommen habe, weiss ich sehr wohl, dass das ein circulus vitiosus ist - ich erwarte von mir und Anderen nichts, jedenfalls nichts Gutes, Förderliches, im Gegenteil, ich sehe mich als total Negativ an. Was soll man auch von einem erklärten "praktizierenden Pessimisten" erwarten? Leider musse ich viele Jahre arbeiten, u.a. als Lehrer, Schichtleiter und Nachhilfelehrer. Da ich nie etwas Gutes und schon gar nicht von mir selbst erwartete, musste ich nach drei Jahren Unterricht den Lehrerberuf auf eigene Initiative aufgeben - nur für Abiturienten war ich ein akzeptabler Lehrer. Das bestätigte meinen Pessimismus aufs Schönste. Als Schichtleiter war ich bestenfalls Mittelklasse, weil ein Pessimist sicher nicht die geeigneteste Führungskraft ist - er erwartet von sich und Anderen ja nur Negatives. Als Nachhilfelehrer, wo ich mir die Schüler aussuchen konnte und die Schüler bzw. Lehrlinge weitgehend bis durchgehend hoch motiviert waren, habe ich jahrelang trot allen Pessimismus gute bis sehr gute Erfolge erzielt. Das schmälerte meinen Pessimismus keineswegs, in den ich mich mittlererweile ein wenig verliebt hatte. Der Pessimismus korreliert keineswegs streng mit den Leistungen. So ist es mir - meist wider Erwarten - gelungen - auf untershiedlichen Feldern sehr gute Leistungen zu erbringen: So hatte ich in der 10. Klasse in Deutsch, Geschichte, Chemie und Physik ein "sehr gut". Im Studium erziete ich in ML, Ökonomie, Psychologie und Pädagogik ein "sehr gut", in meinen chem. Hauptfächern reichte es nur zum "gut". Der Pessimismus als solcher mindert nicht das vorhandene Talent und Leistungsvermögen, zumalich immer hoch motiviert, neugierig und fleißig war; so wurden viele Rezensionen aus meiner Feder in Presseorganen publiziert.
Am Nachteiligsten ist der Pessimismus für das Privatleben und das Glaubensleben als Christ, denn hier besteht die Gefahr, auch von Gott nur Gericht zu erwarten, obwohl es eine Art theologischen Axioms ist, dass Gott und in Gnade und Gericht begegnet. Andererseits bewahrt der Pessimismus vor übertriebener Hochstimmung und unbegründeter Freude. Auch ein betont freudloses Pflichtleben - siehe Immanuel KANT (1724 - 1804) - hat ja seine schönen, jedenfalls vielbeachteten Seiten. Was der DDR der Optimist Marx war, das war dem Westen wohl der Pflichtenmensch Kant, der sehr im Untershied zu Marx weder Frau, Kinder (auch extramatrimonielle!) noch auch nur eine Freundin hatte. Wessen Levben sollge man sich zum Vorbild nehmen? Schopenhauer, Kant oder Marx?
Wenn man im Leben absolut nichts Gutes erwartet - was soll dann etwa an Freundschaften herauskommen? Man kann dann schon froh sein, wenn auf allen Gebieten Kritik gleichsam das Einzige ist, was man "einfährt". Wer will schon mit einem Totalpessimisen sein Leben teilen? Zu Recht niemand!
So lange man noch im Berufsleben steht, sollte der Pessimismus - hier empfehlen sich Schopenhauer-Studien - nicht heraushängen lassen. Schopenhauer (1788 - 1860) allerdings war insoweit ein merkwürdiger Philosoph, als er zwar ein aktiver, ja streitsüchtiger Choleriker, aber kein praktischer Pessimist war. Er lebte weder - im Unterschied etwa zu Julius Bahnsen (1830 - 1881; begründete die moderne Charakterologie, schuf einen "lämpferischen Pessimismus", den wir Deutsche im April/Mai 1945 aufs Schönste betätigten, schuf eine "Realdialektik zwischen Hegel und Schopenhauer" und war zeitlebens totunglücklich, auch in der Liebe, aber ein sehr erfolgreicher Gymnasiallehrer und Autor) nach seiner Philosophie des Triebverzichts und des Pessimismus. So hatte er in jüngeren Jahen ständig Freundinnen , zeugte sogar eine Tochter, die er sehr schlehr behandelte, sodass sie früh starb usw. Da er, durch seien Vater genötigt, eine ordentliche Kaufmannslehre absolvierte, bevor er Philosopie studierte und - wie Karl Marx - seine Dissertation in Jena vorlegte (die musste man in Jena nicht verteidigen, nur die Promotions-Gebühren bezahlen), konnte er beim Zusammenbruch des Moskauer (schon damals waren Geschäfte mit Russen nicht risikofrei) Bankhauses Muhl etwa 95 % seines väterlichen Erbes retten, seine Mutter und Schwester nur 5 %. Übrigens diskutierte Schopenhauer seine Dissertation zu 5 Terminen mit keinem Geringeren als den Geh.-rat von Goethe im Literaturzirkel, den Mutter Johanna Schopenhauer gegründet hatte. Als Dank rezensierte Schopenhauer in seiner Dresdener Zeit Goethes "Farbenlehre" (2.000 enge Druckseiten) auf immerhin 300 Seiten. Diese Rez., die wie üblich auch kritisch war, sandte er an den Herrn Dr. jur. von Goethe - der sich daraufhin das Genie erkältete. Fürderhin wurde Dr. Schopenhauer nicht mehr von Goethe gefördert.
Der Pessimismus ist m.E. eine Lebensform, die man lieben muss, um sich in ihr wohl zu fühlen. Wenn man nicht über besondere Talente verfügt, bleibt einem als Totalpessimist das Lebensglück gleichsam erspart,dafür wird man auch von niemandem enttäuscht. In dieser Lebensfom ist es wohl von Vorteil, sein Leben mit Büchern - vor allem über den Pessimismus - zu führen, denn bei Menschen kommt man damit wohl kaum gut an. Aber für den Temperamentstyp Melancholiker, der als Alleinstellunvsmerkmal Selbstquälerei aufweist, ist es die ideale Lebenshaltung, weil sich so viele Möglichkeiten zur Selbstquälerei ergeben. Zudem ist statistisch erwiesen, dass Pessimisen eine deutlich niedrigere Lebenserwartung als Optimisen haben. Der Pessimist hat somit den Vorteil, an dieser ihm nicht sonderlich wohlgesonnenen Welt nicht unmäßig lange leiden zu müssen. Hinzu kommt, dass man immer häufiger in der einschlägigen Literatur liest, dass nur die Pessimisten die eigentlichen Realisten sind.

Für einen überzeugten, praktizierenden Christen ist der Pessimismus eine hoch problematische Lebensgrundhaltung, hat er es doch mit dem allmächtigen Gott zu tun, der alle Bedingungen des Kosmos in eigener Machtvollkommenheit gesetzt und von daher
keinen Grund zum Pessimismus hat. Möchte man meinen. Aber eine schwache Seite hat sich der Allmächtige selbst eingeräumt: Er hat den Menschen im und zum Bilde Gottes geschaffen. Nun neigt der Schöpfer dazu, es sich besonders schwer zu machen, um seine riesige Intelligenz und seine Allmacht demonstrieren zu können. Er schuf den Menschen nicht in ein eigenes Reich, sondern setzte sie auf die Erde, die Gott zuvor dem Widersacher, Widerwirker oder Satan übergeben hatte, wie man der 3. Versuchung Jesu entnehmen kann, denn der Teufel zeigt Jesu alle Reiche dieser Welt mit der Option, sie Jesus zu übergeben, denn ihm sind sie übergeben, und dem widerspricht Jesus nicht. Der Mensch ist also zu einem Kampfleben herausgefordert, und zwar zumKampf mit einem ihm weit überlegenen Geist, wohl mit dem von Gott abgefallenden, einst schützenden und gesalbten Cherub, der uns in Hesekiel oder Ezechiel 28 vorgestellt wird. Kein einziger Mensch - außer Jesus von Nazareth - ist diesem einst herrlichen Cherub gewachsen, die ganze Menschheit von Gott abgefallen. Und nun überwindet Jesus von Nazreth, indem er sein Ego ganz klein macht, demütig und von Herzen sanftmütig auftritt, und nicht den "Herrn aller Herren" heraushängen, sondern sich am Kreuz zu Tode quälen lässt. Alle, die diesem gekreuzigten und auferstandenen Herren und Gottessohn folgen, haben in ihm die Erlösung von Sünde und auch Pessimismus. Aber nur in ihm! Einen zweiten dauerhaften Abfall will Gott nicht riskieren, er will den Menschen ganz eng, so eng wie möglich, an sich binden, sodass er nicht auf seine Herrlichkeit und Leistungsfähigkeit stolz wird und den Schöpfer übertreffen zu können meint.


Franzi schreibt am 14.03.2022

für mich heißt Optimismus nicht, dass ich das Traurige, Gefährliche nicht sehe, aber sich täglich, mehr oder weniger rund um die Uhr, aus Gewohnheit im negativen, angstvollen Modus aufzuhalten, zu grübeln über Dinge die ich nicht (mehr) ändern kann u.s.w., halte ich für keine so gute Idee, was Selbstvertrauen, Stimmung, sowas betrifft. Bin selber manchmal pessimistisch, u hatte schon Depressionen. liebe Grüße.


Dr strange schreibt am 28.07.2021

Also ich bin sehr pessimist finde das aber auch gar nicht weiter schlimm da ich oft besser dran komme als optimisten...

Ich sehe das problem und gehe eher davon direkt aus was am schlimmsten passieren könnte.

Wenn es aber nicht passiert bin ich posetiv überrascht sollte es doch passieren dann ist es so und das ist ja auch das was ich mir gedacht hab

Ein optimist sieht dann ja direkt den erfolg vor auge wen aber genau das nicht eintritt ist er negativ überrascht und findets schlimmer als einer der eh schon damit gerechnet hat.
Wiederum tritt sein erfolg ein ist er nicht so posetiv überrarscht wie einer der eher das negative gesehn hat weil der optimist hat ja eh schon damit gerechnet das es gut wird...

Von daher kann ich den artikel nur bissel nachvollziehen aber nicht so extrem

Einer der evtl bei jeder kleinigkeit nur das negative sieht sei es ich schalte den geschirrspüler ein und das geschirr kommt eh wieder dreckig raus gut dem ist wohl eh nimmrr zu helfe


Dingsda schreibt am 06.12.2020

Den Versuch mit der Lehrerin, die ihre Klasse in 2 Gruppen aufteilte, gab es nicht. Das ist ein Märchen. Wer aber Märchen oder Fake News verbreitet, kann auch als Psychologe nicht ernst genommen werden.


Sabrina schreibt am 23.09.2020

Bin ebenso der absoluten Meinung, dass ich mir als Pessimist die Enttäuschung spare. Mein Mann war immer Optimist und ist oft enttäuscht worden. Mittlerweile hat er verstanden das nicht alles rosig ist. Depressionen gehören seit meiner Kindheit zu mir, trete mir aber immer selber in den Arsch. Ich bin trotz meines negativen Denken und meiner Depris absolut selbstbewusst, weiß was ich leiste und Wert bin.


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 Pessimismus und Optimismus bestimmen unser Erleben.
 Optimisten sind lösungsorientiert, Pessimisten sind problemorientiert.
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