Mentales Training

Das mentale Training ist eine der effektivsten Formen des Lernens und Trainings. Wie das Mentaltraining einsetzen?

Mentales Training

Mentales Training ist eine geistige Form des Trainings. Man spricht auch von Imagination, Visualisierung, Selbsthypnose oder Vorstellungsübungen. Im Geiste malt sich aus, wie man in einer bestimmten Situation denken, fühlen und handeln will.

Sportler wie z.B. Skifahrer oder Golfer setzen das Mentaltraining ein, um ihre Leistung zu verbessern und sich auf den Wettkampf vorzubereiten. Krebspatienten arbeiten mit der Vorstellungskraft, um ihre Abwehrkräfte zu stärken. Kriseneinsatzkräfte üben ihren Einsatz in der Vorstellung, um schneller und besser einsatzbereit zu sein. Auch Musiker und Ärzte üben komplizierte Bewegungsabläufe in Gedanken.

Daneben wird das mentale Training in der Psychotherapie eingesetzt - beispielsweise bei der Behandlung von Ängsten, traumatischen Erlebnissen, Depressionen oder Süchten.

Formen des mentalen Trainings

Es gibt unterschiedliche Arten des mentalen Trainings.

Bei der ersten Form sind Sie Beobachter. Sie sehen von außen, wie Sie sich in einer bestimmten Situation verhalten. Sie sind quasi der Zuschauer, der im Kino sitzt, und sich in einem Film sieht. Man spricht dann auch von Dissoziation.

Bei der zweiten Form sind Sie Teilnehmer. Sie gehen direkt in die Situation, handeln und spüren ihre mit der Situation verknüpften Gefühle. Man spricht dann von Assoziation.

Die Unterscheidung zwischen den beiden Formen ist wichtig, weil die beiden Vorstellungen unterschiedlich starke Gefühle hervorrufen. Die Vorstellung als Beobachter wählt man dann, wenn man sehr starke Gefühle verspürt wie z.B. nach einer Vergewaltigung oder einem Überfall.

Will man den Umgang mit heftigen Gefühlen und Körperreaktionen lernen, wählt man die Vorstellung als Teilnehmer. Will man selbst intensive positive Gefühle in sich wachrufen, dann ist natürlich ebenfalls die Vorstellung als Teilnehmer die richtige. So sieht man sich in der Erinnerung an schöne Urlaubserlebnisse oder an das erste Rendezvous höchstwahrscheinlich als Teilnehmer.

Man kann die Vorstellungsübungen auch noch nach dem Inhalt unterscheiden. Da gibt es zum einen die positive Vorstellungsübung. In dieser malt man sich aus, wie die Situation genau nach seinen Wünschen verläuft. Man denkt, fühlt und handelt so, wie man dies gerne tun würde.

In der Bewältigungsvorstellungsübung malen man sich hingegen aus, wie man sich in einer bestimmten Situation zunächst wie immer fühlt. Das heißt man verspürt Angst, Ärger, Eifersucht, usw.

Dann stellt man sich vor, wie man neue Bewältigungsstrategien einsetzt. Man setzt positive Selbstinstruktionen ein, macht eine Entspannungsübung, usw. und malt sich aus, dass man sich besser fühlt und nach seinen Vorstellungen handelt.

Eine negative Anwendung des Mentalen Trainings ist die Vorstellung, wie man versagen wird oder wenn man sich vorstellt, wie etwas schiefgeht, etwa wenn man eine Rede halten will oder eine Prüfung machen muss.

Diese Form des Mentalen Training macht uns Angst und aufgrund der Angst und Aufregung geht dann oft tatsächlich das schief, was man sich erst nur vorgestellt hat. In der Psychologie nennt man das selbsterfüllende Prophezeiung.

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