Trennungsangst

Trennungsängste können Kinder und Erwachsene haben. Wo liegen die Ursachen hierfür und was kann man bei Trennungsangst tun?

Trennungsangst

Trennungsangst bedeutet, wie das Wort selbst schon erklärt, die Angst vor einer Trennung. Sowohl Kinder als Erwachsene können unter Trennungsangst leiden. Die Angst bezieht sich auf die Trennung von zuhause oder von Menschen, die für die Betroffenen sehr wichtig sind.

Trennungsangst bei Kindern

Trennungsangst ist eine Angst, die bei Kindern bis zum dritten Lebensjahr zur normalen Entwicklung dazugehört. Kinder beginnen unbekannten Menschen gegenüber zu „fremdeln“. Im Dunkeln und/oder wenn sie alleine sind, tritt die Angst besonders häufig auf. Kindergarten- und Schulbesuch können die Trennungsangst erneut auslösen.

Als emotionale Störung nach ICD 10 wird die Trennungsangst dann angesehen,

  • wenn das Kind sich anhaltend darum sorgt, dass seinen Eltern oder seiner Bezugsperson etwas zustoßen, sie sterben könnten oder es von ihnen getrennt wird.
  • wenn das Kind sich weigert, in den Kindergarten oder zur Schule zu gehen aus Angst vor einer Trennung.
  • wenn das Kind sich weigert, schlafen zu gehen, ohne dass seine Bezugsperson dabei oder in der Nähe ist.
  • wenn das Kind nachts aufsteht, um zu kontrollieren, ob die Eltern noch da sind, oder um bei ihnen zu schlafen.
  • wenn das Kind sich anhaltend darum sorgt, alleine oder ohne Bezugsperson zuhause zu sein.
  • wenn das Kind Alpträume mit dem Thema Trennung hat.
  • wenn das Kind mit körperlichen Beschwerden (Übelkeit, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder Erbrechen) reagiert, sobald es von der Bezugsperson getrennt ist.
  • wenn das Kind mit Angst, Schreien, Klammern, Apathie oder sozialem Rückzug reagiert, wenn es mit der Trennung rechnet, oder während und nach der Trennung.

Wenn ein Kind unter starker Trennungsangst leidet, dann belastet dies das Zusammenleben und die Entwicklung des Kindes erheblich. Eltern können z.B. keinen Schritt mehr alleine machen, die Kinder schlafen im Ehebett und das Kind weigert sich, in den Kindergarten zu gehen. Deshalb ist eine psychotherapeutische Behandlung dringend anzuraten.

Trennungsangst bei Erwachsenen

Trennungsangst bei Erwachsenen kann auftreten, weil die kindliche Trennungsangst fortdauert oder weil sie erst im Erwachsenenleben entsteht. Beispielsweise entwickeln Erwachsene Angst vor Trennung, während sie depressiv sind oder eine andere Angsterkrankung haben. Ursache einer Trennungsangst kann auch ein früher Verlust einer Bezugsperson sein oder weil man unselbständig ist und glaubt, ohne einen Partner nicht leben zu können.

Die Trennungsangst wird zur emotionalen Störung, wenn sie den Alltag und die Beziehung zu anderen Menschen stark beeinträchtigt. Betroffene gehen z.B. erst gar keine enge Beziehung ein, aus Angst den Partner zu verlieren. Oder aber sie neigen dazu, zu klammern und extrem eifersüchtig zu reagieren.

Trennungsangst kann sich auch darin zeigen, dass ein Betroffener sich nicht von seinem Partner trennt, obwohl die Partnerschaft schädliche Auswirkungen auf ihn hat - z.B. wenn der Partner ein Suchtproblem hat oder ihm gegenüber gewalttätig ist. Auch bei Trennungsangst im Erwachsenenalter ist es hilfreich, sich eine psychotherapeutische Unterstützung zu holen, da wir uns in der Regel hiervon nicht selbst befreien können.

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