Agoraphobie (Platzangst)

Agoraphobie auch als Platzangst bezeichnet, ist weit verbreitet. In diesem ABC-Beitrag erfährst du alles über die Ursachen und Behandlung der Agoraphobie.

Agoraphobie (Platzangst)
© PAL Verlag, unter Verwendung eines Fotomotivs von unsplash.com

Unter Agoraphobie versteht man Ängste, die darum kreisen, aus dem Haus zu gehen, Geschäfte zu betreten, unter Menschen und auf Plätzen zu sein, alleine mit der Bahn, dem Bus oder Fugzeug zu reisen. Menschenmengen, öffentliche Plätze, alleine Reisen und Reisen mit weiter Entfernung von zuhause - das sind Situationen, die Betroffene mit Gefahr in Verbindung bringen. Betroffene erkennen, dass ihre Angst nicht angemessen ist, haben aber den Eindruck, ihr ausgeliefert zu sein.

Die Agoraphobie kann mit und ohne Panikstörung auftreten.

Die Agoraphobie äußert sich im Denken, Fühlen, in den körperlichen Reaktionen und im Verhalten. Menschen, die unter Platzangst leiden, sind ständig auf der Suche nach Sicherheit und Kontrolle. Häufig tritt die Agoraphobie nach Krisen, nach existentiell bedrohlichen Ereignissen wie einer Trennung, dem Verlust eines nahen Angehörigen oder Freundes, einer schweren Erkrankung von sich oder einem anderen, einer Ehekrise, Kündigung, finanziellen Notlage, Kränkung, usw. auf.

Behandlung der Agoraphobie

Dies ist eines von 6 Videos zur Agoraphobie des Psychotherapeuten Dr. Rolf Merkle. Alle Videos finden Sie unter Videoberatung Agoraphobie.

Zwei unterschiedliche therapeutische Strategien werden in der Verhaltenstherapie zur Behandlung der Agoraphobie eingesetzt:

Systematische Desensibilisierung

Bei der Systematischen Desensibilisierung wird zunächst zusammen mit dem Betroffenen eine Liste von den Situationen erstellt, die er vermeidet. Dann werden die Situationen nach Schwierigkeit geordnet. Der Betroffene entspannt sich mit Hilfe der Progressiven Muskelentspannung und stellt sich dann, beginnend mit der Situation, die er am wenigsten fürchtet, nach und nach jede Situation lebendig vor.

Konfrontationstherapie

Der Betroffene konfrontiert sich in der realen Umwelt gezielt mit den Situationen, vor denen er Angst hat. Er beginnt mit der aus seiner Sicht bedrohlichsten Situation. Dies können die Fahrt mit der Bahn, mit dem Lift, eine Stadtrundfahrt, eine Autofahrt in eine fremde Stadt, eine Turmbesteigung, etc, sein. Durch das Konfrontationstraining lernt er, dass er seine körperlichen Reaktionen spüren und dennoch in der Situation bleiben kann, ohne dass ihm etwas passiert.

Allgemeine Informationen zur Angst und Panik Therapie.

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