Kognitive Dissonanz

Die Kognitive Dissonanz ist ein unangenehmer Gefühlszustand, den jeder kennt. Sie entsteht, wenn sich etwa eine von uns getroffene Entscheidung als falsch herausstellt. Dieser ABC-Beitrag gibt Hilfestellung für einen positiven Umgang damit.

Kognitive Dissonanz
© PAL Verlag, unter Verwendung eines Fotomotivs von unsplash.com

Kognitive Dissonanz ist ein negativer Gefühlszustand, den wir verspüren, wenn wir nicht vereinbare Gedanken, Meinungen, Wünsche oder Absichten haben.

Eine Kognitive Dissonanz kann z.B. auftreten, wenn wir uns für den Kauf eines Produktes entschieden haben und nach dem Kauf Informationen erhalten, die die Richtigkeit unserer Kaufentscheidung in Frage stellen.

Ein Beispiel: Sie haben sich nach langem Recherchieren und Überlegen für den Kauf eines bestimmten Autos entschieden. Nachdem Sie den Kaufvertrag unterschrieben haben, lesen Sie in einem Autotest, dass Ihr Auto sehr schlecht abgeschnitten hat.  Wie gehen Sie mit dieser Information um? Sie haben den Kaufvertrag unterschrieben und können ihn nicht rückgängig machen.

Zunächst einmal werden Sie ärgerlich oder verunsichert sein. Nach der Theorie der kognitiven Dissonanz werden Sie dann alles tun, um Ihre Kaufentscheidung vor sich zu rechtfertigen und nicht allzu viele negative Gefühle aufkommen zu lassen. Vielleicht werten Sie die Testergebnisse als nicht zuverlässig ab oder aber suchen nach Vorzügen Ihres neuen Wagens, die im Test nicht erwähnt wurden. Sie rechtfertigen also vor sich und vielleicht auch vor anderen Ihre Kaufentscheidung, um Ihre (unangenehme) kognitive Dissonanz zu reduzieren.

Ein anderes Beispiel: Fast alle Eltern sagen, dass Kinder das Leben bereichern und erfüllt machen. Tatsache aber ist: Kinder kosten viel Geld, nerven, bereiten viele schlaflose Nächte, machen Stress, usw. Indem Eltern ihre Kinder idealisieren und ihr Leben schönreden, vermeiden sie eine unangenehme kognitive Dissonanz.

Die Theorie der Kognitiven Dissonanz beschäftigt sich also damit, wie wir nach dem Treffen einer Entscheidung Informationen verarbeiten, die die Richtigkeit unserer Entscheidung in Frage stellen.

Zunächst fühlen wir Verunsicherung und Angst. Um die Angst zu reduzieren, setzen wir unterschiedliche Strategien ein. Wir ändern entweder unser Verhalten, um es mit der Information in Einklang zu bringen, oder ändern unsere Einstellung. Wir geben z.B. der Information den Vorrang, die unsere Entscheidung als richtig erscheinen lässt, und versuchen die andere Information auszublenden oder abzuwerten.

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