Internetsucht – Computerspielsucht

Informationen zur Internetsucht und Spielsucht (Computerspielsucht) und ihrer Behandlung. Ein Video das über die Internetsucht aufklärt.

Internetsucht – Computerspielsucht

Unter Internetsucht, Computerspielsucht oder Internetabhängigkeit versteht man den zwanghaften Drang, sich regelmäßig und extensiv mit der virtuellen Welt des Internet zu befassen. 3 Prozent aller Online-Nutzer sind internetsüchtig (Studie Humboldt Universität Berlin), insbesondere Jugendliche unter 18 Jahren neigen zum exzessiven chatten, surfen und spielen (ca. 8 Prozent sind süchtig). Von Computerspielen abhängig sind vor allem Männer im Alter von 15 bis 25 Jahren.

Ursachen der Internetsucht

Meist ist der Rückzug in die virtuelle Welt des Internet eine Flucht. Onlinesüchtige kommen nicht mit dem realen Leben zurecht, haben Probleme mit sozialen Kontakten, Partnerschaften oder dem Beruf. In der Ersatzwelt des Internet werden sie nicht mit ihren Ängsten und Unsicherheiten konfrontiert und können sich ausleben, können das tun und sein, was ihnen in der realen Welt nicht möglich ist. Sie bekommen dort die Anerkennung und Bestätigung, die ihnen im realen Leben versagt bleibt.

Hinter der Computerspielsucht oder der Internetsucht verbergen sich psychische Probleme.

Man könnte auch sagen: die Internetsucht ist eine Flucht vor den Problemen des Betroffenen.

Für eine Computersucht besonders empfänglich sind Menschen,

  • die sich mit sozialen Beziehungen schwertun,
  • die unter einer starken sozialen Angst leiden und/oder
  • im realen Leben keine Anerkennung und Bestätigung finden.

Bei den Betroffenen handelt es sich also um Jugendliche, die im realen Leben nicht klarkommen. Im Internet erleben die Betroffenen, dass sie beliebt und wichtig sind. Sie erleben, dass sie etwas bewirken, etwas steuern können, dass sie Kontrolle haben. Ihr Spielverhalten wird belohnt, weil sie das, wonach sie sich sehnen, bekommen: Kontrolle, Anerkennung und Wertschätzung. Und dies fördert die Spielsucht und macht abhängig.

Die Internetsucht ist eine Sucht wie die Spiel- oder Alkoholsucht, d.h. der Süchtige weist alle Merkmale eines abhängigen Menschen auf.

Anzeichen für eine Internetsucht (Computerspielsucht)

  • ein Großteil der Tageszeit wird im Internet verbracht (20 und mehr Stunden wöchentlich)
  • man verliert die Kontrolle über die Zeit
  • man steigert die tägliche Dosis ständig, um die gleiche Befriedigung zu erhalten
  • man hat Entzugserscheinungen wie Nervosität, Schweißausbrüche, Angst und Schlaflosigkeit
  • man vernachlässigt seine sozialen Kontakte und geschäftlichen Verpflichtungen, die Familie und Interessen
  • man schränkt die Nutzung nicht ein, obwohl es negative Auswirkungen auf Gesundheit, Kontakte, Beruf, Familie und Freunde gibt
  • man denkt unentwegt an das Spiel
  • man isst nicht mehr richtig, schäft wenig, vernachlässigt die Körperhygiene.

Video, das über die Onlinesucht aufklärt

YouTube Video

Behandlung der Internetsucht

Bei der Behandlung der Internetsucht leistet die Verhaltenstherapie wertvolle Dienste. An der Uniklinik Mainz gibt es eine Ambulanz für Computerspielsüchtige.

In einer Therapie lernen Betroffene

  • Zeitpläne zu erstellen, um online Stunden zu verringern (Wecker neben Computer stellen).
  • Ein alternatives Freizeit- und Sozialverhalten aufzubauen
  • soziale Ängste, Hemmungen und seelische Probleme, die sich hinter der Internetsucht verbergen, zu bearbeiten und zu überwinden
  • sich bewusst für genügend langen Schlaf und gesunde regelmäßige Ernährung zu entscheiden.

Internetpornographie

Eine Sonderform der Internetsucht ist die Internetpornographie(Cybersex). Hiervon betroffen sind hauptsächlich Männer im Alter von 30 bis 50 Jahren. Betroffene surfen täglich stundenlang auf Internetseiten mit pornographischen Inhalten.

Im wahren Leben läuft in puncto Sex in der Regel nichts mehr. Das war entweder schon vor dem exzessiven Surfen so oder hat sich erst mit der Intersucht ergeben, weil die Betroffenen durch die Pornografie emotional und sexuell immer mehr abstumpfen. Die sexuellen Praktiken und Inhalte im Internet haben nämlich wenig mit dem realen Leben zu tun, d.h. es ist schwierig, diese im realen Leben auszuleben.

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