Tun Sie sich schwer, Entscheidungen zu treffen aus Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen? Ein Beratungsvideo und wertvolle Tipps helfen beim besseren Umgang mit Entscheidungen.
Wenn Sie zu den Menschen gehören, die Angst vor Entscheidungen haben, dann erfahren Sie in diesem Beratungsvideo, woher das rühren kann und was Sie dagegen tun können.
Wir alle treffen Tag für Tag Entscheidungen – in finanzieller, beruflicher, partnerschaftlicher oder gesundheitlicher Hinsicht. Das beginnt beim Aufwachen. Soll ich liegenbleiben oder aufstehen? Soll ich arbeiten gehen oder nicht? Und das setzt sich so bis zum Schlafengehen fort. Mit solch alltäglichen Entscheidungen haben wir in der Regel keine Probleme.
Viele Menschen tun sich jedoch schwer, eine wichtige Entscheidung zu treffen. Sie machen sich Druck, die richtige bzw. perfekte Entscheidung fällen zu müssen, schieben die Entscheidung endlos auf und lassen dann doch alles beim Alten, weil sie Angst haben, eine falsche Entscheidung zu treffen. Gleichzeitig sind sie unzufrieden mit sich, es nagt an ihrem Selbstwertgefühl, dass sie unentschlossen und unfähig sind, sich zu entscheiden.
Probleme mit Entscheidungen haben Menschen meist dann, wenn sie Angst haben, eine falsche Entscheidung zu treffen, die negative Konsequenzen für sie oder andere haben könnte und sie dafür zur Verantwortung gezogen werden könnten. Entscheidungen fallen aber auch dann schwer, wenn die zur Auswahl stehenden Möglichkeiten gleich attraktiv oder unattraktiv sind.
Bei der Angst vor Entscheidungen geht es also nicht darum, eine Entscheidung zu treffen, sondern um die Angst, eine falsche und nachteilige Entscheidung zu treffen bzw. die Forderung, die richtige Entscheidung treffen zu müssen.
Wir haben Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen, weil wir
haben.
Und wir haben Angst, mit den negativen Konsequenzen einer Entscheidung nicht fertig zu werden. Es mangelt uns am nötigen Selbstvertrauen, mit einer falschen Entscheidung leben zu können. Wir haben Angst, unsere Entscheidung bereuen zu müssen. Je nachdem, wie viel Bedeutung wir den Folgen einer (falschen) Entscheidung beimessen, ist die Angst stärker oder schwächer.
Wenn wir uns aus Angst vor den Konsequenzen einer Entscheidung davor drücken, eine Entscheidung zu fällen, dann vergessen wir dabei, dass auch das Sich-nicht-Entscheiden eine Entscheidung ist, die Konsequenzen hat!
Und wir tragen auch für das Sich-nicht-Entscheiden und die daraus entstehenden Nachteile die Verantwortung. Meist sind diese Nachteile unangenehmer als jene, wenn wir eine falsche Entscheidung getroffen hätten. Die Dinge auf sich zukommen zu lassen und andere für einen entscheiden zu lassen, ist also keine Lösung.
Wir haben in der Kindheit und Jugend vielleicht erfahren, dass Fehler zu machen oder etwas nicht richtig zu machen, dazu führt, dass wir bestraft, abgelehnt und kritisiert wurden. Diese Angst sitzt tief in uns und bewirkt, dass wir alles vermeiden, was anderen Anlass geben könnte, wieder so negativ auf uns zu reagieren.
Es kann aber auch sein, dass uns zuhause alles abgenommen wurde, wir in Watte gepackt wurden und nie etwas selbst entscheiden mussten oder durften. Wir konnten also keine Erfahrungen sammeln und konnten so auch kein Selbstvertrauen in uns und unsere Entscheidungen entwickeln.
Es ist besser, unvollkommene Entscheidungen zu treffen, als immer nach vollkommenen Entscheidungen zu suchen, die es niemals geben wird.
Charles de Gaulle
Die Angst, Entscheidungen zu treffen, hat immer etwas mit der Angst vor Kritik, der Angst zu versagen und der Angst vor Ablehnung zu tun. Schauen Sie sich die Beiträge zu diesen Themen an. Sie erhalten dort sicherlich hilfreiche Informationen, wie Sie mit diesen Ängsten umgehen können und wie Sie Ihr Selbstvertrauen stärken können.
Damit sind Sie schon einen großen Schritt weiter.
Hier noch ein paar allgemeine Tipps, die Ihnen das Treffen von Entscheidungen erleichtern können:
Fragen Sie sich bei Entscheidungen, ob es wirklich um Leben und Tod geht. Oftmals überschätzen wir die Bedeutung einer Entscheidung und deren Konsequenzen für unser Leben. Wäre es wirklich eine Katastrophe, wenn sich Ihre Entscheidung als falsch herausstellen sollte? Und was hätte das tatsächlich für Konsequenzen?
Denken Sie daran: Die meisten Fehler lassen sich korrigieren und somit ist ihr Einfluss auf unser Leben gering. Außerdem: Fehler sind Lernerfahrungen und gehören zum Leben und Lernen. Es ist unmöglich, etwas zu lernen, ohne dabei Fehler zu machen. Und das ganze Leben ist ein einziges Lernen.
Im Leben gibt es nicht wie im Theater eine Generalprobe, auf der die Schauspieler:innen das über Wochen hinweg Einstudierte unter realen Bedingungen aufführen, ehe die öffentliche Aufführung vor Publikum stattfindet. Wir werden ins Leben geworfen und haben keine Möglichkeit zu proben, ehe wir uns dem Publikum zeigen. Verlangen Sie also nicht, immer alles auf Anhieb richtig zu machen. Das geht nicht.
Verzeihen Sie sich, wenn sich eine Entscheidung im Nachhinein als ungünstig herausstellt. Erinnern Sie sich daran: "Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Alles, was ich in Erfahrung bringen konnte, habe ich durchdacht. Ich habe mein Bestes gegeben, eine richtige Entscheidung zu treffen. Ich kann nicht in die Zukunft sehen und alle Konsequenzen einer Entscheidung vollkommen abschätzen. Ich werde mir jetzt überlegen, wie ich das Beste aus der Situation machen kann."
Wenn Sie einen Entschluss gefasst und seine Konsequenzen – so weit es geht – in Betracht gezogen haben, sollten Sie Ihren Entschluss nicht ständig wieder in Frage stellen. Sagen Sie sich bei aufkommenden Zweifeln: "Stopp. Ich habe alle Argumente durchdacht und werde jetzt handeln."
Wir können nicht alle Folgen einer Entscheidung überblicken, da wir nicht in die Zukunft schauen und vorhersehen können, wie andere darauf reagieren. Wir können nur aus unseren Fehlern lernen und unsere Fehlentscheidungen akzeptieren.
Fragen Sie sich bei Entscheidungen, vor denen Sie Angst haben: Was ist das Schlimmste, was passieren kann, wenn ich eine falsche Entscheidung treffe? Könnte ich damit leben? Was könnte ich im Falle einer falschen Entscheidung tun?
Oftmals dramatisieren wir die Folgen einer falschen Entscheidung, jagen uns dadurch Angst ein und sind so entscheidungsunfähig oder neigen zu Unentschlossenheit. Indem Sie Ihre Befürchtungen ganz konkret machen, können Sie der Angst vor einer falschen Entscheidung ein wenig von ihrer Bedrohung nehmen.
Ich wünsche Ihnen die Kraft und den Mut, Entscheidungen zu treffen und dass Sie die für Sie richtigen Entscheidungen treffen und diejenigen akzeptieren können, die sich im Nachhinein als falsch oder ungünstig erweisen. Alles Gute.
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Die 4 Tipps als Hilfe für Entscheidungen finde ich hilfreich. Gerade, wenn man sich zwischen 2 Dingen entscheiden muss, die beide nicht optimal sind, hilft es, eine Pro- und Kontraliste zu erstellen. Ein entscheidender Tipp, der bei der Auflistung meiner Meinung nach noch mit aufgenommen werden sollte. Gewichtet man die einzelnen Kriterien und berücksichtigt man dann auch noch Ausschlusskriterien (z. B. die Kaufpreise von Häusern) , so ist das sehr zielführend.