Kennst du das Gefühl, wenn du voller Energie und Begeisterung bist, um deine Ziele zu verfolgen? Oder Phasen, in denen du dich müde, uninspiriert und unmotiviert gefühlt hast? Die Bedeutung der Motivation ist allgegenwärtig – sei es im beruflichen Kontext oder in der persönlichen Entwicklung.
Eine neue Sprache lernen, endlich einen Kochkurs belegen oder Marathon laufen – wie wir unsere Ziele erreichen, hängt von unserer Motivation ab. Je motivierter wir sind, desto erfolgreicher sind wir auch. Aber wir alle kennen Momente, in denen wir nach Motivation suchen. Wir sind lustlos und können uns nicht aufraffen, etwas zu beginnen. Schaffen wir es jedoch, unsere Motivation wachzurufen, verfolgen wir mit Kraft unsere Ziele. Motivierte Menschen schaffen etwas und fühlen sich schon allein dadurch wertvoll. Wenn du weißt, was dich motiviert, kommst du schneller ins Tun und der Alltag fällt dir leichter – vielleicht erreichst du sogar den Flow-Zustand.
Motivation ist die innere Kraft, die uns antreibt, etwas zu tun. Was nun reichlich schwammig klingt, spielt im Alltag eine bedeutende Rolle:
Ob im Beruf, in der Bildung, im Sport oder in unseren persönlichen Interessen – die Motivation ist ein wesentlicher Faktor, der uns antreibt und unser Verhalten beeinflusst.
Wenn wir von Motivation sprechen, kommt schnell der Begriff der Belohnung ins Spiel. Viele von uns kennen das Prinzip von Belohnungen seit frühester Kindheit: Fürs Bravsein gab es Schokolade, für gute Noten ein 5-Mark-Stück – Belohnungen sind Anerkennung für eine bestimmte Handlung oder Verhaltensweise. Sie sind ein häufiges Instrument, um Motivation zu fördern, denn sie schaffen einen Anreiz.
Entsteht Motivation durch äußere Einflüsse, spricht man von extrinsischer Motivation. Wir tun etwas, weil wir eine Belohnung erwarten, etwa Geld, Anerkennung oder Lob, oder weil wir uns einen Vorteil von unserer Handlung versprechen. Wenn du dich dazu entscheidest, Überstunden in der Arbeit zu leisten, um eine finanzielle Prämie zu erhalten, oder wenn sich dein Kind in der Schule bemüht, um Lob von dir oder den Lehrkräften zu erhalten – dann handelt ihr aus extrinsischer Motivation.
Das Problem bei extrinsischer Motivation ist oft, dass sie sich auf kurzfristige Erfolge und Resultate konzentriert. Das kann dazu führen, dass Menschen nur das Nötigste tun, um die Belohnung zu erhalten, ohne einen tieferen Zweck oder langfristige Perspektiven in Betracht zu ziehen. Fallen extrinsische Anreize weg, kann die Motivation drastisch sinken oder sogar verschwinden. Manche können sich nur noch dann engagieren, wenn sie belohnt werden, und geben auf, sobald die Belohnung nicht mehr verfügbar ist.
Anders verhält es sich, wenn Motivation aus uns selbst heraus entsteht – wir nennen das intrinsische Motivation. Sie braucht keinen Anreiz von außen. Stattdessen entsteht intrinsische Motivation aus einem inneren Antrieb, etwa dem Interesse an der Tätigkeit selbst und der Freude an der Herausforderung. Menschen, die intrinsisch motiviert sind, fühlen sich von der Handlung an sich belohnt. Entsprechend sind sie eher bereit, Zeit und Energie in eine Aufgabe zu investieren, weil sie ihnen persönlich wichtig ist. Das Erlernen eines neuen Instruments, einer Fremdsprache oder kreativer Fähigkeiten sind meist intrinsisch motiviert: Wir erwarten keine Belohnung, sondern spüren Freude an der Entwicklung und Verbesserung unserer Fähigkeiten.
Je mehr wir intrinsisch motivierten Zielen nachgehen, desto selbstbestimmter handeln wir. Das hat einen großen Einfluss auf unsere generelle Zufriedenheit. Mit intrinsischer Motivation wird übrigens auch oft der Zustand des Flow in Verbindung gebracht. Im Flow-Zusand verlieren wir das Gefühl für Zeit oder Aufwand, weil wir so vertieft in die Tätigkeit sind. Wenn wir eine Handlung oder Tätigkeit genießen, kann die Motivation scheinbar schneller vergehen.
Setz dich ans Steuer deines Lebens, lass den Motor an, gib Gas und fahr los!
Obwohl es sich so anhört, sind die beiden Motivationsarten keine Gegenspieler. Tatsächlich sind sie in Kombination besonders effektiv. Denn während die extrinsische Motivation eher kurzfristig wirkt, ist intrinsische Motivation meist langfristiger und nachhaltiger. Sie hängt nicht von äußeren Umständen ab, sondern ist von innen heraus angetrieben. Menschen, die intrinsisch motiviert sind, sind oft zufriedener und erfüllter in ihren Tätigkeiten. Sie sehen ein tieferes Engagement und eine höhere Bedeutung in dem, was sie tun. Extrinsische Belohnungen, wie Lob oder Anerkennung, können diese Wertschätzung dann noch erhöhen.
Woher aber kommt diese Motivation von innen? Die Psychologie kennt hier den Begriff der Motive – also die Gründe, warum wir etwas tun. Motive sind innere Anreize oder Bedürfnisse, die unser Verhalten steuern und unser Handeln motivieren. Es handelt sich um tief verwurzelte psychologische Faktoren, die unser Verhalten in bestimmte Richtungen lenken und uns dazu bringen, bestimmte Ziele zu verfolgen.
Es gibt verschiedene Arten von Motiven, die unser Verhalten beeinflussen können, wie zum Beispiel das Bedürfnis nach Sicherheit, Zugehörigkeit, Autonomie, Leistung, Macht, Wissen oder sozialer Anerkennung. Diese Motive können uns antreiben und uns dabei helfen, unsere Bedürfnisse zu erfüllen.
Welche Motive uns persönlich antreiben, ist sehr individuell – was uns im Leben wichtig ist, wer wir sein wollen und welche Werte wir vertreten, was wir erreichen wollen. Unsere Motive sind außerdem dynamisch, sie können sich im Laufe unseres Lebens verändern und sich an bestimmte Lebensphasen anpassen. Was uns als Kinder motiviert hat, kann sich im Erwachsenenalter verändern, wenn sich unsere Prioritäten, Werte und Interessen entwickeln.
Wenn du weißt, welche Ziele du persönlich verfolgen willst, nach welchen Werten du leben willst und was dir besonders wichtig ist, kannst du deine Energie entsprechend ausrichten und so langfristig Erfüllung finden. Was begeistert dich wirklich? Denke darüber nach, welche Tätigkeiten, Hobbys oder Projekte dich wirklich erfüllen und begeistern. Was machst du gerne und mit Leidenschaft? Oft sind es kreative Tätigkeiten wie Malen oder Schreiben, die uns innerlich erfüllen. Vielleicht hast du aber auch eine soziale Ader, bist gerne unter Menschen oder hilfst ihnen. Denk auch an vergangene Situationen oder Projekte, die dich besonders motiviert und angetrieben haben. Hast du solche Momente erlebt, in denen du dich vollkommen in eine Aufgabe vertieft hast und die Zeit wie im Flug verging? Was genau hat dich damals in den Flow gebracht?
Manchmal liegt unsere innere Motivation auch in der Bewältigung von Herausforderungen und der persönlichen Weiterentwicklung. Finde heraus, was dich herausfordert. Überlege, welche Ziele oder Aktivitäten dich antreiben und dich wachsen lassen. Hast du langfristige Ziele oder Träume? Welche Dinge möchtest du im Leben erreichen? Worin siehst du Sinn? Das Streben nach diesen Zielen kann eine starke intrinsische Motivation sein.
Erlaube dir auch, Neues zu lernen. Erinnere dich daran, wie du als Kind die Welt entdeckt hast: Kinder haben eine bemerkenswerte Fähigkeit, sich mit großer Neugier und Begeisterung auf neue Erfahrungen einzulassen. Indem du dich wie ein Kind dem Lernen hingibst, kannst du eine tiefere Verbindung zu deiner inneren Motivation entwickeln und deine Begeisterung für das Leben wiederentdecken.
Das Entdecken deiner inneren Motivation erfordert eine ehrliche Auseinandersetzung mit dir selbst. Du könntest Tagebuch führen, deine Gedanken und Gefühle aufschreiben oder mit Freund:innen oder Mentor:innen darüber sprechen. Aber sei geduldig mit dir, das Entdecken der inneren Motivation ist ein Prozess, der Zeit und Raum erfordert. Nimm dir Zeit, dich selbst kennenzulernen – dann kannst du deine persönlichen Antrieb finden und durchstarten.
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Ein toller Text zu diesem wichtigen Thema. 👌🏻
In unserem Beitrag über "Lebensmotive verstehen - finde deine Leidenschaft" haben wir eure wertvollen Impulse verlinkt.
Wir wünschen euch eine schöne Woche. 💕
Liebe Grüße
Julia & Steffen
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