Warum leben wir? Wofür leben wir? Was hat das Leben für einen Sinn? Antworten auf diese Fragen gibt dir dieser Lebenshilfe-ABC-Beitrag über die Suche nach dem Sinn des Lebens.
"Soll das alles im Leben gewesen sein?"
"Was hat das Leben für einen Sinn?"
"Mein Leben hat gar keinen Sinn."
Solche oder ähnliche negative Aussagen über das Leben, über den Verlust des Lebenssinns sind in unserer aus den Fugen geratenen Welt in letzter Zeit sehr oft zu hören. Einen Sinn im Leben zu sehen, ist für unser seelisches Wohlbefinden wichtig. Und umso schlimmer sind die Auswirkungen für unseren Geist und unsere Seele, wenn wir ihn verlieren. Dann rutschen wir in eine Sinnkrise, aus der schnell eine emotional schwer belastende Lebenskrise werden kann.
Aus psychologischer Sicht gilt grundsätzlich: Wer keinen Sinn sieht, wird depressiv und entscheidet sich am Ende vielleicht sogar dafür, sich das Leben zu nehmen. Auch wer sich keine Gedanken über seinen Sinn macht, sondern einfach nur jeden Tag lebt und im Alltag funktioniert, nimmt Schaden. Er wird vielleicht nicht depressiv, aber erlebt auch nicht das beglückende Gefühl, eine Lebensaufgabe zu haben, die ihn erfüllt.
Dass das Suchen und Streben nach dem Sinn im Leben keine Albernheit ist, zeigt auch das stark zunehmende Interesse der Psychozialwissenschaft an diesem Thema. Die sogenannte empirische Sinnforschung beschäftigt sich dabei zunächst mit unseren Erfahrungen von einem Sinn. Was bedeutet der Sinn im Leben für unterschiedliche Menschen und Kulturen? Wie hat sich die Bedeutung in der Geschichte verändert und wie wird sie durch gesellschaftliche Konflikte, Kriege, Bedrohungen oder Katastrophen beeinflusst? Hierzu werden eine Reihe an Interviews und Studien durchgeführt, deren Ergebnisse dann beispielsweise von Therapeut:innen in ihrer praktische Arbeit aufgenommen werden.
Ein grundlegendes und übereinstimmendes Ergebnis vieler Universitäten, die zum Sinn des Lebens forschen ist:
Wer für sich einen Sinn im Leben gefunden hat – und sei es in einem alltäglichen Bereich wie die Partnerschaft, Kinder oder Hobbys, der ist innerlich stabiler und widerstandsfähiger gegenüber Krisen und Belastungen von außen. Schon das Auf-die-Suche-machen nach dem Sinn im Leben zeigt eine ähnliche positive Wirkung.
Wenn wir einen Sinn in unserem Leben sehen, dann
Deshalb sagte der Philosoph Friedrich Nietzsche auch:
Wer ein Warum hat, dem ist kein Wie zu schwer. Der Sinn deines Lebens ist, dein Dasein zu rechtfertigen.
Wenn wir davon sprechen, dass unser Leben keinen Sinn hat, dann hört sich das so an, als ob wir den Lebenssinn von irgendjemandem bekommen hätten und dann besitzen könnten. In Wirklichkeit ist der Sinn im Leben jedoch etwas, was wir selbst herausfinden und für uns formulieren müssen.
Natürlich gibt es Menschen, die mit einer ganz speziellen Begabung auf die Welt kommen, sie können etwa ein Instrument besonders gut spielen, sind ein Mathe-Genie oder sportlich ein Ass. Für diese Menschen mag es einfacher sein, ihr Leben danach auszurichten, ihre Begabungen zu vervollkommnen und andere Menschen damit zu beglücken. Die meisten von uns sind jedoch durchschnittlich begabt und müssen daher gezielt nach einer Aufgabe, nach ihrer Rolle im Leben zu suchen.
Bei deiner Suche nach dem Lebenssinn, nach der einen Aufgabe, die dich antreibt und trägt, blockiert dich vielleicht die Angst vor einer falschen Entscheidung, vor dem Versagen, vor dem Unbekannten oder vor Ablehnung. Natürlich kannst du nicht in die Zukunft blicken. Du kannst nicht wissen, was passieren wird, wenn du dich für eine bestimmte Lebensaufgabe entscheidest. Und ja, deine Entscheidung kann die falsche sein. Aber du hast im Leben immer die Möglichkeit, Fehler zu korrigieren und weit schlimmer ist es, wenn du es nicht schaffst, deine innere Blockade zu überwinden. Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du am Ende deines Lebens bereust, nicht das Risiko eingegangen zu sein, deinen Traum zu leben.
Vielleicht lähmst du dich auch mit der Überzeugung, nach einer Aufgabe suchen zu müssen, die die Welt umkrempelt oder einzigartig ist. Bedenke: Wir können nicht alle Forscherinnen oder Forscher werden, die einen Nobelpreis gewinnen, oder wie Mutter Theresa handeln. Es genügt, nach einem Platz zu suchen bzw. ein Thema zu wählen, durch das du deine Begabungen und Wertvorstellungen verwirklichen kannst und das dich befriedigt und erfüllt.
Auf der Suche nach einem Sinn im Leben können dir die folgenden Fragen helfen:
Am besten ist es, wenn du die Fragen in einer ruhigen Minute beantwortest und gleich niederschreibst.
Und dann: Lass dein Leben Revue passieren – und gönne ihm eine einzigartig schöne Gala!
Bei welchen Themen, Fantasien und Aktivitäten hast du ein wirklich gutes Gefühl? Spüre in dich hinein, wann "dein Herz zu tanzen beginnt". Es kommt nicht darauf an, etwas zu finden, das anderen Menschen gut gefällt, oder dir auszumalen, wie die anderen dich sehen möchten. Suche nach einer Lebensaufgabe, die dich magisch anzieht und die dich glücklich macht. Versuche, diese möglichst genau zu formulieren.
Wenn du beispielsweise auf die erste Frage geantwortet hast: "Die Natur macht mir besonders viel Freude", dann gehe einen Schritt weiter frage dich: „Was genau macht mir daran Spaß?“ Die Antworten könnten sein: "Die Natur zu beobachten und zu fotografieren, zu gärtnern und zu ernten, zu wandern, sie zu malen usw."
Achte darauf, dass du erst einmal deiner Fantasie freien Lauf lässt und diesen wertvollen Prozess nicht gleich am Anfang mit Argumenten wie „Das kann ich eh nicht“ oder „Das ist unrealistisch“ stoppst.
Erst in einem nächsten Schritt kannst du dich fragen, was dieses neue Ziel für dein jetziges Leben bedeutet und wie du die Ziele ganz konkret und in möglichst kleinen Schritten umsetzen willst. Möglicherweise fällt dir anfangs überhaupt keine Antworten auf diese Fragen ein. Dann heißt es loszulassen. Setz dich nicht unter Druck, sondern nimm dir die Fragen einfach immer einmal wieder zur Hand. Auf der Suche nach dem Sinn im Leben bist du nicht unter Zeitdruck.
Im Lauf deines Lebens kannst du dich auch mehrmals entscheiden, deinem Leben eine neue Richtung zu geben, weil sich etwa deine Wertvorstellungen oder die Lebensumstände verändert haben, weil das gewählte Ziel für dich keinen Reiz mehr hat oder weil du ein anderes Ziel als brennender ansiehst. Wichtig ist nur, dass du wieder einen neuen Lebenssinn für dich formulierst, der deinem Leben eine Richtung gibt, die dich im positiven Sinne voranbringt.
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