Vorurteile sind gelernt

Vorurteile schützen uns verhindern aber auch dass wir uns ändern und wir so in negativen Gefühlen gefangen bleiben.

Vorurteile sind gelernt

Vorurteile sind vorgefasste Meinungen oder Erwartungen über eine Sache oder über Menschen.

Wir alle haben Vorurteile, die wir von unseren Eltern übernommen haben oder die wir uns im Laufe unseres Lebens - vielleicht aufgrund bestimmter Erfahrungen - angeeignet haben.

Warum Vorurteile wichtig sind.

Wir brauchen Vorurteile. Vorurteile sind wichtig. Ohne Vorurteile - so Evolutionsbiologen - hätte die Menschheit nicht überlebt.

Warum? Weil Vorurteile eine rasche Einschätzung unserer Umgebung in gefährlich - ungefährlich ermöglichen.

Vorurteile schützen uns also. Sie lassen uns misstrauisch sein gegenüber Fremden und Fremdem. Sie erzeugen ein Unbehagen und Unwohlsein.

Laut Evolutionsbiologen ist die skeptische Haltung gegenüber Fremden gelernt und tief in uns verwurzelt.

Unsere Vorfahren in Afrika lebten in kleinen Gruppen zusammen. Der Zusammenhalt in der Gruppe war für das Überleben sehr wichtig.

Fremde Clans und Gruppen wurden als potenziell gefährlich angesehen, da diese der eigenen Gruppe schaden konnten.

Vorurteile gegenüber den Fremden steigerte die Überlebenschance der eigenen Gruppe.

Auswirkungen von Vorurteilen

Haben wir uns einmal ein Vorurteil über eine Sache oder einen Menschen gebildet, dann beeinflusst dieses Vorurteil unser Verhalten, unsere Wahrnehmung und unsere Erfahrungen.

Vorurteile wirken wie eine selbsterfüllende Prophezeiung.

Wenn ich das Vorurteil habe "Alle blonden Frauen sind dumm", dann bekomme ich das immer wieder bestätigt. Warum?

Weil ich verstärkt auf die Äußerungen blonder Frauen achte und nur "dumme" Äußerungen registriere und mir merke.

All die klugen Kommentare blonder Frauen überhöre ich und speichere sie deshalb auch nicht ab.

Was im Gedächtnis haften bleibt sind dumme Kommentare und ich fühle mich in meinem Vorurteil bestätigt.

Und natürlich hat dieses Vorurteil Auswirkungen auf mein Verhalten gegenüber blonden Frauen.

Ich begegne ihnen vielleicht abschätzig, ich gebe ihnen überhaupt keine Chance, mich vom Gegenteil meines Vorurteils zu überzeugen.

Und ich kann leicht zum Opfer blonder Frauen werden. Da ich diesen nichts zutraue, können diese mich leicht hintergehen und mich ausnutzen, da ich ihnen nicht zutraue, über die nötige Intelligenz zu verfügen, mich reinzulegen.

Vorurteile wirken wie ein Filter oder Brett vor dem Kopf

Ich sehe und höre nur das, was ich sehen und hören will. Alles, was nicht in mein Weltbild passt, blende ich (unbewusst) aus.

Deshalb werden Vorurteile selten revidiert und sind aus diesem Grund auch so hartnäckig.

Genau das Gleiche passiert auch mit Vorurteilen, die wir über uns selbst haben.

Wenn ich mich für dumm und unfähig halte, dann sehe ich nur meine Misserfolge und Fehler.

Alles, was mir gelingt, blende ich aus und ich fühle mich in meinem Urteil über mich bestätigt.

Dadurch, dass ich immer wieder in meinem Vorurteil bestätigt werde, habe ich keine Chance, positive Erfahrungen zu machen, sprich mir eine andere Meinung über mich zu bilden.

Um Vorurteile ablegen zu können, muss ich bewusst (!) mein Vorurteil auf seine Berechtigung überprüfen.

Nur so habe ich die Chance, mein Vorurteil zu revidieren.

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