Starke Angst ist unangenehm und deshalb greifen wir zu Mitteln die Angst zu lindern. Viele dieser Strategien sind jedoch ungeeignet.
Da starke Angst sehr unangenehm ist, suchen wir nach Möglichkeiten, unsere Angst zu reduzieren. Hierbei greifen wir oft zu ungeeigneten Strategien, die unsere Angst stärken, statt sie zu schwächen.
Wir meiden die Situationen, vor denen wir uns fürchten. Wenn wir Angst haben, aus dem Haus zu gehen, dann bleiben wir, wenn möglich, zuhause und gehen nur außer Haus, wenn es sich absolut nicht vermeiden lässt. Unser Vermeidungsverhalten wird durch Angstfreiheit belohnt, aber um welchen Preis? Je öfter wir eine Situation meiden, vor der wir Angst haben, umso größer wird die Angst davor. D.h. wir tun uns keinen Gefallen mit unserem Vermeidungsverhalten.
Wir flüchten aus Situationen, in denen wir Angst verspüren. Die Angst lässt nach, wenn wir uns in Sicherheit bringen. Wir machen dann aber nicht die Erfahrung, dass unsere Angst unbegründet war und wir die Situation hätten meistern können. Unsere Angst bleibt oder wird noch verstärkt. D.h., wenn wir uns der Angst nicht stellen und nicht erleben, dass die Gefahr nur in unserer Einbildung existiert, dann wird die Angst zu unserem ständigen Begleiter.
Wir greifen zu Alkohol, Zigaretten und Beruhigungsmitteln, um unsere Angst zu lindern. Wenn wir nur gelegentlich auf diese Seelentröster zurückgreifen, dann ist das kein Problem. Benutzen wir sie aber regelmäßig, besteht die Gefahr, dass wir von ihnen seelisch und körperlich abhängig werden.
Wir haben es uns zur Gewohnheit gemacht, uns darum zu sorgen, dass uns oder unseren Angehörigen etwas Schlimmes passieren könnte. Diese Katastrophenphantasien lösen Angst aus und, um diese Angst zu reduzieren, springen wir zur nächsten Sorge. Außerdem haben wir eine Art magischen Denkens. Wir glauben, es helfe, ein Unheil zu vermeiden, wenn wir uns dieses immer wieder vorstellen. Die Sorgen sind für uns ein Hilfsmittel, mit unserer Angst vor der Zukunft und mit Unsicherheit umzugehen.
Wir haben eine Strategie entwickelt, uns abzulenken, wenn wir uns in Situationen befinden, die wir mit Gefahr verknüpfen. Wir lesen Zeitung, singen, pfeifen, hören Radio. Das können kurzfristig sinnvolle Strategien sein, um mit Angst umzugehen. Da sie nicht an den Ursachen der Angst ansetzen, sind sie jedoch auf Dauer ungeeignet.
Wir reduzieren unsere Angst dadurch, dass wir nur noch mit einer Begleitperson in Situationen gehen, vor denen wir Angst haben. Mit der Zeit werden wir dadurch immer unselbständiger und sind ständig auf die Hilfe anderer angewiesen.
Wir halten Angst für ein Zeichen von Schwäche und versuchen deshalb, sie zu unterdrücken. Durch das Unterdrücken der Gefühle verspüren wir dann häufig das Gefühl, verrückt zu werden.
Wir entwickeln Zwangshandlungen und Zwangsgedanken, um damit unsere Ängste in den Griff zu bekommen. Wenn wir z.B. große Angst haben, einen Fehler zu machen, dann gewöhnen wir uns vielleicht an, alles doppelt und dreifach auf seine Richtigkeit hin zu überprüfen. Wir reduzieren unsere Angst dadurch, dass wir überkorrekt sind und entwickeln einen Kontrollzwang. Zwänge sind eine Form der Angstvermeidung und Angstbewältigung!
Wir schieben das, wovor wir Angst haben, weg. So schieben wir z.B. Vorbereitungen für eine Prüfung oder den Besuch des Arztes vor uns her, um damit unserer Angst aus dem Weg zu gehen.
Wir gehen zwar in die Situationen, vor denen wir Angst haben, aber treffen bestimmte Vorsorgemaßnahmen.
Wenn wir uns ein Sicherheitsverhalten angewöhnen, können wir nicht erfahren, dass wir die Situation auch ohne Sicherheitsverhalten aushalten können bzw. dass nichts Schlimmes passiert.
Der Nachteil all dieser Verhaltensweisen ist, dass sie nicht an den Ursachen der Angst ansetzen und sie die Angst stärken vund festigen.
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