Kaufsucht - der Rausch beim Einkaufen

Informationen zur Kaufsucht Symptome Ursachen und Behandlung. Die Kaufsucht ist kein Laster sie ist eine Krankheit.

Kaufsucht - der Rausch beim Einkaufen

Kaufsucht ist eine psychische Störung, bei der Betroffene unter dem innerem Zwang stehen, kaufen zu müssen. 60 Prozent sind Frauen, vor allem jüngere Frauen zwischen 20 und 30 Jahren. Die Sucht geht durch alle Schichten. Nach einer Untersuchung der Universität Hohenheim sind 9 Prozent der Bundesbürger kaufsüchtig, und 23 Prozent stark kaufsuchtgefährdet.

Die Kaufsucht ist kein Laster. Sie ist eine Krankheit, eine Sucht, mit all den negativen Auswirkungen, die viele Süchte haben:

  • Überschuldung,
  • Isolation,
  • Zerstörung der Familie und des Freundeskreises,
  • starke persönliche und soziale Probleme.

Kennzeichen und Symptome der Kaufsucht sind:

  • Kontrollverlust
  • ständiges Verlangen, etwas zu kaufen
  • Dosissteigerung
  • Kauf von Waren weit über den Bedarf hinaus
  • Entzugserscheinungen wie Schweißausbrüche, Zittern, innere Unruhe und Anspannung, wenn der Kauf unterdrückt wird
  • Depressionen.

Wie sich eine Kaufsucht entwickelt

In aller Regel beginnt eine Kaufsucht damit, dass Betroffene das Shoppen und Kaufen als Ausgleich und Ersatz für

  • Frust,
  • Langeweile,
  • Sorgen,
  • mangelnde Zuwendung,
  • Einsamkeit,
  • persönliche und/oder berufliche Probleme und Konflikte und Schwierigkeiten entdecken.

Sie verspüren während des Einkaufens gute Gefühle: Befriedigung, Freude bis hin zu Glücksgefühlen. Mit der Zeit nehmen die Frustkäufe zu, da Betroffene nach den guten Gefühlen süchtig werden und weil der positive Effekt - die guten Gefühle während des Einkaufens - nur durch eine Dosissteigerung erreichbar ist.

In der Regel verspüren Betroffene nach dem Kauf Schuldgefühle. Sie erkennen, dass ihre Käufe unsinnig waren und machen sich Vorwürfe. Um diese unangenehmen Gefühle zu unterdrücken, kaufen sie wieder ein. Betroffene verstecken ihre Einkäufe oder werfen diese vielleicht sogar weg.

Ursachen der Kaufsucht

Die Wurzeln für das Suchtverhalten liegen in der Kindheit: Mangel an Zuwendung und Anerkennung, Mangel an Liebe und Geborgenheit. Dies führte zu einer geringen Selbstachtung und einem geringen Selbstwertgefühl.

Menschen, die exzessiv einkaufen bzw. zu Kaufsucht neigen, haben nicht gelernt, mit unguten Gefühlen umzugehen. Das Kaufen ist der Versuch, unangenehme Gefühle in den Griff zu bekommen. Das Kaufen wird zum Stimmungsregulator.

Betroffene kommen in einen Teufelskreis: negative Gefühle wie Ärger, schlechte Laune, Frust, innere Leere oder Stress (ver)führen zum Kaufen. Die Betroffenen fühlen sich stark und wichtig, haben ein Gefühl der Macht und Kontrolle.

Behandlung der Kaufsucht

Die Verhaltenstherapie hat sich in der Therapie der Kaufsucht bestens bewährt. Der Weg aus der Kaufsucht ist zweigleisig:

1. Stärkung der Selbstkontrolle: Unterbrechen des Kaufsuchtverhaltens und lernen, einzukaufen, ohne die Kontrolle zu verlieren.

2. Ursachen des Suchtverhaltens beseitigen durch z.B.:

  • Aufbau einer gesunden Selbstachtung und Stärkung des Selbstwertgefühls
  • Erlernen von Konfliktlösestrategien
  • Erlernen von Selbstbehauptungsstrategien
  • das Erlernen von Strategien, um mit negativen Gefühlen umgehen zu können
  • Suche nach befriedigenden Aktivitäten als Ersatz für das Kaufen
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