Nein sagen lernen

Nein sagen können ist wichtig - sonst verlieren wr den Respekt der anderen. Warum wir uns schwertun Nein zu sagen und wie man lernen kann Nein zu sagen.

Nein sagen lernen

Viele Menschen leiden darunter, dass sie nicht Nein sagen können. Geht es Ihnen auch so? Wenn ja, warum sagen Sie häufig Ja und warum fällt es Ihnen schwer, Nein zu sagen? Hier einige Möglichkeiten, warum Sie häufig Ja sagen könnten.

Warum Sie sich schwertun, Nein zu sagen

  • Sie denken, ein Nein wäre unfreundlich.
  • Sie wollen akzeptiert werden und haben Angst, ein Nein könnte dazu führen, andere vor den Kopf zu stoßen und abgelehnt zu werden.
  • Ja-sagen erspart Ihnen unangenehme Nachfragen nach dem Warum für Ihr Nein.
  • Sie versprechen sich etwas davon, Ja zu sagen.
  • Sie wollen unangenehme Reaktionen vermeiden.
  • Alle anderen sagen Ja und Sie wollen kein Spielverderber sein.
  • Sie haben Angst, für egoistisch gehalten zu werden.
  • Sie glauben, nicht wichtig zu sein.
  • Sie haben Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen.

Hinter der Angst, Nein zu sagen, steckt die Angst vor negativen Konsequenzen: die Angst vor Ablehnung und Zurückweisung. Und hinter der Angst vor Ablehnung stecken ein geringes Selbstwertgefühl und ein geringes Selbstvertrauen.

Nein sagen lernen ohne Schuldgefühle

Ob im Beruf oder in Beziehungen, es ist wichtig, Nein sagen zu können. Nein Sagen können ist ein Selbstschutz!

Wenn wir keine Grenzen ziehen können, dann zahlen wir möglicherweise einen hohen Preis:

  • wir sind unzufrieden,
  • erlauben anderen, über uns, unsere Energie und Zeit zu verfügen, laufen Gefahr,
  • an Depressionen oder einem Burnout zu erkranken
  • und kommen selbst zu kurz.

Nein sagen zu lernen, ohne Schuldgefühle zu haben, bedeutet mehr als einfach zu beschließen, irgendetwas nicht zu tun. Nein sagen zu lernen, heißt, Ihrem eigenen Urteilsvermögen vertrauen zu lernen und sich für so wichtig zu halten, dass Ihre Bedürfnisse befriedigt werden.

5 Tipps, wie wir Nein sagen und trotzdem Freunde bleiben können

Freunde helfen sich gegenseitig. Aber es gibt Zeiten, in denen man Nein sagen muss - weil man zu beschäftigt ist oder überfordert wäre, wenn man Ja sagen würde. Nicht das Nein entscheidet über die Reaktion des anderen, sondern wie Sie nein sagen. Wählen Sie unter den folgenden Gründen für Ihre Ablehnung diejenigen aus, die Ihnen am besten helfen, Nein zu sagen.

Tipp 1:Ich kann dir im Moment nicht helfen, weil ich andere Prioritäten habe (anderes zu tun habe).

Mit dieser Begründung für eine Ablehnung machen Sie dem anderen klar, dass Sie keine Zeit haben. Damit der andere besser versteht, warum Sie keine Zeit haben, können Sie ihm erklären, womit Sie gerade beschäftigt sind.

Tipp 2:Ich würde dir gerne helfen, aber ich bin gerade intensiv mit etwas beschäftigt. Kannst du später nochmal auf mich zukommen?

Wenn Sie mitten in einer wichtigen Arbeit um Hilfe gebeten werden, lassen Sie den Hilfesuchenden wissen, dass Sie generell bereit sind, ihm zu helfen, nur im Moment nicht.

Tipp3:Lass mich darüber nachdenken. Ich sage dir (morgen, in ein paar Tagen ...) Bescheid.

Diese momentane Ablehnung erlaubt es Ihnen, in Ruhe darüber nachzudenken, ob Sie dem anderen helfen wollen/können. Manchmal sagen wir spontan Ja und ärgern uns hinterher, weil wir unsere Zusage nicht gründlich überlegt haben und jetzt unsere eigenen Pläne durcheinander geraten. Wenn dem anderen sein Anliegen wichtig ist, dann wird er gerne ein paar Tage warten.

Tipp4:Dafür bin ich nicht der richtige (Ansprechpartner). Versuchs mal bei ...

Wenn Sie sich nicht kompetent oder überfordert fühlen, dem anderen zu helfen, dann ist dieser Grund für Ihre Ablehnung angebracht. Wenn Sie dem anderen eine andere Person oder Organisation empfehlen können, dann tun Sie das.

Tipp5:Das kann ich nicht (möchte ich nicht). Sorry.

Der direkteste Weg, Nein zu sagen - ohne Entschuldigung oder Begründung für die Ablehnung. Der andere hat das Recht zu fragen. Sie haben das Recht, Nein zu sagen. Für eine solch unbegründete Absage, brauchen Sie etwas Mut. Je mehr Sie jedoch diese Form der Absage trainieren, umso leichter wird sie Ihnen fallen.

Wichtig noch ist: Entschuldigen Sie sich nicht für Ihr Nein! Das schwächt Ihr Nein. Es ist Ihr gutes Recht, Nein zu sagen.

Angst vor negativer Reaktion auf Ihre Absage.

Sie werden sehr oft überrascht feststellen, dass der andere Ihre Absage gar nicht so negativ aufnimmt, wie befürchtet. Ja, in vielen Fällen führt ein Nein dazu, dass Sie in der Achtung des anderen steigen! Und wenn der andere doch maßlos enttäuscht oder verärgert reagiert? Dann machen Sie sich klar, dass seine Reaktion nichts mit Ihnen zu tun hat.

Seine Enttäuschung ist Ausdruck seines Frustes, etwas nicht zu bekommen. Auch Sie sind enttäuscht, wenn Sie etwas nicht bekommen. Der andere wird darüber hinwegkommen. Wenn sich der andere von Ihnen dauerhaft abwendet, dann ist das in Wahrheit kein Verlust. Sie haben keinen Freund verloren, sondern nur einen egoistischen Schmarotzer, der auf seinen Vorteil aus ist.

Je häufiger Sie Nein sagen, umso mehr werden Sie sich Ihrer Bedürfnisse bewusst. Und je klarer Sie wissen, was Sie wollen und was nicht, umso leichter fällt es Ihnen, Nein zu sagen. Niemand weiß besser als Sie, was für Sie am Besten ist.

Um leichter ohne Schuldgefühle Nein sagen zu können, können Sie sich daran erinnern, dass Sie dieselben Rechte wie andere haben. Und wir können uns daran erinnern, dass Ja-Sager nicht besonders hoch im Kurs stehen. Sie werden eher belächelt und nicht ernstgenommen. Es allen recht machen zu wollen, führt zu einem Verlust von Respekt und Anerkennung - bei anderen und bei uns selbst.

Achten Sie auf Ihre Ausstrahlung

Was strahlen Sie aus? Haben Sie die Ausstrahlung eines selbstsicheren Menschen oder eher die eines unsicheren Menschen, der sich vieles gefallen lässt? Wenn Sie häufig Ja sagen, weil Sie Angst haben, Nein zu sagen, dann verraten Sie wahrscheinlich durch Ihre Körpersprache, dass Sie leicht auszunutzen sind.

Jeder Mensch sendet durch seine Körpersprache (wie er geht, wie er spricht, wie er sich bewegt, wie er sich kleidet, wie er schaut) Signale aus, die von den Mitmenschen empfangen werden. Diese Signale sagen etwas über den Sender aus. Wenn diese Signale Unsicherheit und Schwäche zeigen, dann fühlen sich von diesen Signalen diejenigen Menschen angesprochen und angezogen, die daraus zum Nachteil des Senders einen Nutzen ziehen wollen.

Eine selbstbewusste Körpersprache verleiht Ihren Worten Gewicht.

Unterstreichen Sie Ihr Nein deshalb mit einer eindeutigen Körpersprache, indem Sie:

  • Ihre Arme vor der Brust verschränken,
  • mit der Hand eine abwehrende Bewegung machen,
  • den Kopf schütteln,
  • das Nein mit fester Stimme aussprechen
  • dem anderen in die Augen schauen

Gedanken, die helfen, ohne Schuldgefühle und schlechtes Gewissen Nein zu sagen

  • Ich lasse mich nicht von anderen überreden oder gebe ihren Forderungen nach, außer wenn ich meine eigenen Gründe dafür habe.
  • Ich entscheide, wofür ich meine Zeit und Energie einsetze. Meine Zeit und meine Energie sind Geschenke, die ich hüte, und die ich dann mit anderen teile, wenn ich es für richtig halte und niemals deshalb, weil andere sie von mir fordern oder erwarten.
  • Meine Zeit ist mir wichtig. Ich bin mir selbst wichtig. Ich gehe sorgfältig mit der Zeit um, die ich mir für die Dinge freigehalten habe, die mir wichtig sind. Ich lasse es nicht zu, dass mir andere diese Zeit nehmen.
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