Wir alle haben eine negative Stimme in uns, die uns ständig beurteilt und verurteilt. Dieser innere Kritiker schwächt unser Selbstwertgefühl und unser Selbstvertrauen. Dieser ABC-Beitrag gibt wertvolle Hinweise, wie es gelingt, den inneren Kritiker zu überwinden.
Eine Stimme in uns begleitet uns auf Schritt und Tritt. Diese innere Stimme beurteilt alles, was wir tun – und das in einer sehr negativen Weise. Diese nörgelnde Stimme wird der innere Kritiker genannt. Die Stimme ist nie mit uns zufrieden, hat immer etwas auszusetzen, zu kritisieren und zu bemängeln.
Diese innere Stimme legt den Finger immer in offene Wunden und sorgt dafür, dass wir uns minderwertig und unzulänglich fühlen. Wir können es dem inneren Kritiker nie Recht machen. Das Schlimme am inneren Kritiker ist, dass er so überzeugend ist, dass wir ihm jedes Wort glauben. Wir haben das Gefühl, diese Peinigerin oder dieser Peiniger habe absolut Recht mit ihrer oder seiner vernichtenden Kritik.
Der innere Kritiker entwickelt sich in den ersten Lebensjahren. Er ist die Verinnerlichung der Kritik, der Gebote und Verbote der Erwachsenen, die uns in den ersten 10 Jahren begleitet haben. In unserer Kindheit erfüllte der innere Kritiker eine sinnvolle Aufgabe, denn er bewahrte uns vor Strafe und Ablehnung.
Heute jedoch ist er nicht nur überflüssig, er ist auch in höchstem Maße schädlich für uns. Fast jeder Mensch hat einen inneren Kritiker, selbst die erfolgreichsten und beliebtesten Menschen, die Stars und VIPs aus der Musik- und Filmbranche, aber auch die Chefinnen oder Chefs und Vorstände großer Firmen und Banken. Über alle fällt der Kritiker dasselbe Urteil: “Du bist nicht gut genug. Du bist nicht o.k.”.
Der innere Kritiker ist für die meisten psychischen Probleme verantwortlich: Ängste, Depressionen, Zwänge, Minderwertigkeitsgefühle, Partnerschaftsprobleme, Perfektionismus, mangelndes Selbstvertrauen oder mangelndes Selbstbewusstsein.
Deshalb ist es wichtig:
Zunächst ist es wichtig, sich klarzumachen, dass der innere Kritiker eine Art Implantat ist, etwas Künstliches, das sich in der Kindheit bei uns eingenistet hat. Diese negative Stimme ist zwar ein Teil von uns, sie entspricht aber nicht unserem wahren Wesen und unserer wahren Persönlichkeit!
Deshalb macht es auch keinen Sinn, den Worten des Kritikers zu glauben und ihn als Boss über dich anzusehen, auch wenn seine Worte sehr überzeugend klingen.
Ganz wichtig, wenn wir den inneren Kritiker zähmen wollen, ist, ihn nicht mit aller Gewalt zu bekämpfen. Je mehr wir ihn bekämpfen, umso lauter meldet er sich zu Wort.
Weise ihm bestimmt und freundlich zur Tür, zeige ihm die rote Karte, indem du dir und ihm klarmachst:
Ich bin erwachsen und entscheide selbst, wie ich über mich, mein Verhalten und mein Handeln denke. Ich habe Fehler und ich mache Fehler. Trotzdem gibt es keinen Grund, mich klein zu machen und mich deshalb zu verurteilen. Ich akzeptiere mich so, wie ich bin. Ich bin in Ordnung so, wie ich bin.
Wie glaubwürdig ist ein Kritiker, der selbst über die bekanntesten, erfolgreichsten und beliebtesten Menschen dasselbe Urteil fällt und der alle Menschen über einen Kamm schert, gleichgültig wie erfolgreich diese sind? Wenig, oder? Offensichtlich ist seine Kritik nicht sehr treffend.
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Der innere Kritiker - ist damit auch die innere Stimme gemeint, die sich immer wieder zu Wort meldet mit erlebten Kränkungen, Herabwürdigungen von Kollegen, Vorgesetzten... der letzten Jahre? Kann ich auch mit den Tipps, die in dem Beitrag formuliert sind, gegen diese innere Stimme vorgehen?