Eine Verbitterung entsteht aufgrund einer tiefen Kränkung. Wird diese nicht überwunden, kann die Verbitterung chronisch werden – es kommt zu einer Verbitterungsstörung.
Eine Verbitterung ist meist die Folge einer großen persönlichen Kränkung. Man fühlt sich von seinen Mitmenschen sehr ungerecht behandelt und missverstanden, ist zutiefst verletzt und fühlt sich gleichzeitig hilflos, dagegen etwas zu unternehmen.
Auf die Enttäuschung und Hilflosigkeit reagieren Betroffene mit
Die Folge sind oft Schlafstörungen, Magen-Darm- und Konzentrationsprobleme, Essstörungen.
Die Gedanken des verbitterten Menschen kreisen ständig um das kränkende Ereignis oder die Person. Wenn Betroffene nicht in der Lage sind, die Kränkung zu verarbeiten, kann es zu einer chronischen Verbitterungsstörung kommen, die als Posttraumatische Verbitterungsstörung (PTED) bezeichnet wird.
Ein verbitterter Mensch ist Gefangener im eigenen Käfig. Ihm ist in seinen Augen so etwas Schlimmes passiert, dass er nicht loslassen kann. Das Tragische ist, dass er der Kränkung selbst weitere Verletzungen hinzufügt. Solange er dieses Ereignis vor seinem inneren Auge immer wieder abspult, traumatisiert er sich immer wieder selbst.
Aristoteles beschreibt die Verbitterung und ihre Folgen für den verbitterten Menschen und seine Umgebung sehr treffend:
Verbittert ist der schwer zu Versöhnende, der lange den Zorn festhält; er verschließt die Erregung in seinem Inneren und hört damit erst auf, wenn er Vergeltung geübt hat. Denn geübte Vergeltung beschwichtigt die Erregung, indem sie das Gefühl des Schmerzes durch ein Gefühl der Befriedigung ersetzt. Geschieht das nicht, so wirkt der Druck weiter. Denn da die Erregung nicht offen heraustritt, so kann einem solchen auch keiner gut zureden; innerlich aber die Erregung zu verarbeiten, dazu braucht es der Zeit. Diese Art von Menschen ist sich selbst und den vertrautesten Freunden die schwerste Last.
Aus psychologischer Sicht ist eine Verbitterung die Folge eines verletzten Selbstwertgefühls und eines damit verbundenen geringen Selbstvertrauens. In dem Maße, in dem Betroffene lernen, ihr Selbstwertgefühl und ihr Selbstvertrauen zu stärken, erleben sie Angriffe anderer nicht mehr als persönliche Kränkung und ihre Hilflosigkeit nimmt ab. Um eine Verbitterung loslassen und überwinden zu können, müssen Betroffene bereit sein, den Menschen, die sie in ihren Augen verletzt haben, zu verzeihen.
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